Ihr Unternehmen leidet unter Mitarbeiterfluktuation und dazu gesellt sich noch ein zunehmender Druck durch den Arbeitskräftemangel? Karriere Südtirol möchte in diesem Blogartikel einige bewährte Ansätze aufzeigen, die zur Stärkung der Mitarbeiterbindung dienen und den Mitarbeiter-Turnover senken können.

Um das Problem der Personalaustritte gezielt angehen zu können, sind in erster Linie eine gewisse Bereitschaft des Unternehmens zur kritischen Selbstreflexion sowie analytisches Denken und Vorgehen erforderlich. Unter die Lupe genommen werden sollten dabei verschiedene Aspekte des Recruitings, Arbeitslebens, der Arbeitskultur und der Mitarbeiterführung.

Die wichtigsten dieser Ansatzpunkte wollen wir nun aufgreifen:

• Positive Unternehmenskultur: Mitarbeiter/innen fühlen sich in einer Arbeitsumgebung am wohlsten, die eine unterstützende, inklusive und wertschätzende Kultur schafft. Ein Unternehmen, das Werte und Versprechen gegenüber ihrer Mitarbeiter/innen nicht nur als Aushängeschild benutzt, sondern auch nach innen lebt, sorgt für ein Arbeitsumfeld, in dem die Mitarbeiter/innen auch langfristig bleiben möchtena
• Kommunikation und Feedback: Regelmäßiges, konstruktives Feedback und transparente Kommunikation fördern Vertrauen und Klarheit. Mitarbeiter/innen, die sich gehört, aktiv eingebunden und geschätzt fühlen, bleiben länger. Das Gefühl, ein wichtiger Teil des Unternehmens zu sein und das Arbeitsleben mitgestalten zu können, stärkt die Mitarbeiterbindung
• Effektive Führung: Führungskräfte sollten in „Soft Skills“ wie Empathie, aktives Zuhören und konstruktives Feedback geschult sein. Gute Führungskräfte sind entscheidend für die Mitarbeiterbindung. Sie wissen, wie sie auch in schwierigen Momenten professionell, sicher und gleichsam feinfühlig kommunizieren können und wie sie innerhalb eines Teams Mitarbeitersynergien aufbauen können. Ein klarer aber empathischer Führungsstil wirkt sich positiv auf die gesamte Arbeitsatmosphäre und Motivation der Mitarbeiter/innen aus

• Strukturiertes Onboarding: Ein gut organisiertes Onboardingsprogramm sorgt dafür, dass neue Mitarbeiter/innen sich willkommen fühlen und schnell in ihre Rolle hineinfinden. Dabei geht es nicht nur darum Neuzugänge inhaltlich und fachlich einzuarbeiten, sondern sie vor allem auch als Menschen abzuholen und ins Team und die Unternehmenskultur aufzunehmen
• Mentorenprogramme: Diese Einführungsphase sollte von einer Ansprechperson begleitet werden und nicht nur über die bloße Weitergabe von Informationsmaterial erfolgen. Erfahrene Mitarbeiter/innen als Mentoren/Mentorinnen können neuen Mitarbeitenden helfen, sich besser zurechtzufinden und Bindungen zum und im Unternehmen zu stärken
• Ziele klar kommunizieren: Wenn Mitarbeiter/innen von Anfang an klare Erwartungen und eine transparente Zielsetzung erhalten, steigt das Engagement. Außerdem ist es wichtig, dass sie auch von Beginn an Aufgaben selbständig übernehmen dürfen. Das fördert das Verantwortungsgefühl für Projekte und Aufgabenstellungen und gibt die Möglichkeit, sich mit dem, was man als Mitarbeiter/in tut, auch identifizieren zu können

• Schulungen und Entwicklungsmöglichkeiten: Weiterbildungsmöglichkeiten und klar definierte Karrierewege bieten Mitarbeitenden Perspektiven und verhindern das Gefühl, festzustecken oder sich nicht weiterentwickeln zu können
• Mentoring und Coaching: Mentoring-Programme, in denen erfahrene Mitarbeiter/innen ihre Kenntnisse und wichtiges Insiderwissen an andere Mitarbeiter/innen weitergeben, unterstützen die persönliche Entwicklung und helfen, Bindungen zu stärken
• Aufstiegsmöglichkeiten: Interne Beförderungen und regelmäßige Fortschrittsgespräche motivieren Mitarbeiter/innen und zeigen, dass das Unternehmen an ihrer Zukunft interessiert ist

• Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und alternative Arbeitszeitmodelle: Flexibilität bei den Arbeitszeiten, moderne Arbeitsmodelle wie die 4-Tage-Woche und die Möglichkeit, von zu Hause auszuarbeiten, verbessern die Work-Life-Balance und mindern Stress. Nichts kann belastender auf Mitarbeiter/innen wirken, als das Gefühl, den ständigen Spagat zwischen Familie und Beruf nicht zu schaffen oder für sich selbst kaum mehr Zeit zu haben. Eine schlechte Work-Life-Balance fördert Burnout und kann dazu führen, dass Mitarbeiter/innen sogar Top-Jobs verlassen
• Überstunden reduzieren: Stichwort Burnout – Mitarbeiter/innen, die ständig Überstunden leisten müssen, sind häufiger gestresst und auch öfters krank. Sie haben ein erhöhtes Risiko, das Unternehmen zu verlassen
• Gesundheitsförderung und Wohlbefinden: Angebote wie Sportprogramme, Gesundheits-Checks und Wellness-Programme zeigen den Mitarbeitenden, dass den Arbeitgeber/innen etwas am Wohlbefinden der Angestellten liegt

• Marktgerechte Gehälter: Eine faire, leistungsgerechte und wettbewerbsfähige Vergütung ist wichtig, um zu verhindern, dass Mitarbeiter/innen aufgrund besserer Angebote wechseln. Die Bezahlung ist dann wettbewerbsfähig, wenn sie für die jeweilige Position den Marktbedingungen entspricht oder sogar höher ist als bei anderen Unternehmen derselben Branche
• Leistungsabhängige Vergütung und Bonus: Prämien und zusätzliche Anreize für gute Leistungen zeigen den Angestellten, dass ihr Einsatz anerkannt wird und sie als Mitarbeiter/innen Teil des Erfolges eines Unternehmens sind
• Zusätzliche Leistungen: Neben Gehalt sind auch Benefits wie eine betriebliche Altersvorsorge, Zuschüsse für das Pendeln oder Essensgutscheine attraktiv. Welche Benefits besonders gut bei Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen ankommen, lesen Sie in unserem Blogartikel „Die beliebtesten Benefits in Südtirol“
• Sinnvolle und abwechslungsreiche Aufgaben: Viele Mitarbeiter/innen wünschen sich einen Job, in dem sie herausgefordert werden, gleichzeitig aber auch Erfolgserlebnisse haben. Projekte und Kooperationen, in denen sich die Mitarbeiter/innen neuen Themen widmen können und im Austausch mit anderen oder als Team über sich hinauswachsen dürfen, bieten Abwechslung und Selbstbestätigung im positiven Sinne
• Autonomie und Verantwortung: Selbstständiges Arbeiten und die Möglichkeit, Entscheidungen zu treffen, geben das Gefühl von Vertrauen und Selbstwirksamkeit. Wenn Mitarbeiter/innen das Gefühl haben, ständig von Bürokratie und unnötigen hierarchischen Entscheidungsschleifen ausgebremst zu werden, kann dies auf Dauer an der Motivation nagen und ein Gefühl des „Feststeckens“ oder des „Ausgebremst-werdens“ hervorrufen
• Mitgestaltung: In diesem Zusammenhang spricht man auch häufig von sog. „Job-Crafting“. Können Mitarbeiter/innen ihren Arbeitsplatz und ihre Aufgaben selbst mitgestalten, steigt tendenziell ihre Zufriedenheit

• Mitarbeiterumfragen: Regelmäßige Umfragen, auch anonymer Natur decken potenzielle Probleme auf und geben Aufschluss über Verbesserungspotentiale. Sie zeigen auch, dass das Unternehmen an der Meinung, den Erfahrungen und Lösungsvorschlägen der Mitarbeiter/innen interessiert sind

• Austrittsgespräche: Mitarbeiter/innen, die das Unternehmen verlassen, können wertvolle Einblicke geben, warum sie sich für den Jobwechsel entschieden haben. Diese Informationen helfen, zukünftige Abwanderungen zu vermeiden

Um eine effiziente Senkung der Fluktuation zu erreichen, sollten Unternehmen in der Regel eine Kombination dieser Maßnahmen anpeilen, wobei die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens und seiner Mitarbeiter/innen berücksichtigt werden müssen. Was sich Mitarbeiter/innen von ihren Arbeitgebern und Arbeitgeber/innen erwarten, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ausführliche Informationen und wertvolle Insights dazu finden Sie in unserem Blogartikel „Was erwarten Mitarbeiter von ihren Personalern“.

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