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Warum verlassen Mitarbeiter ihre Vorgesetzten?

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Freiwillige Kündigung: Warum Mitarbeiter nicht das Unternehmen verlassen, sondern ihre Vorgesetzten

Die Mitarbeiterzufriedenheit spielt eine entscheidende Rolle dabei, wenn sich ein Mitarbeiter/eine Mitarbeiterin dafür entscheidet, zu kündigen. Die Mitarbeiterzufriedenheit wird über kurz oder lang immer auch davon beeinflusst, wie gut oder schlecht Mitarbeitende mit ihren Führungskräften zurechtkommen. Ist die Beziehung zwischen den Mitarbeitenden und ihren jeweiligen Vorgesetzten schwierig, kann das für Mitarbeiter/innen schon ein Grund für einen Jobwechsel sein. In diesem Fall verlassen die Mitarbeiter/innen also nicht das Unternehmen, sondern ihre Vorgesetzten.

Welche Beweggründe genau dahinterstecken, das wollen wir in diesem Blogartikel aufzeigen.

1️⃣Schlechtes Arbeitsklima

Das Arbeitsklima und die Arbeitskultur in einem Unternehmen werden maßgeblich von den Führungskräften mitgeprägt. Ist der Führungsstil respektvoll, unterstützend, transparent kooperativ aber gleichzeitig klar und vertrauenswürdig, schafft das auch eine positive Atmosphäre im Unternehmen. Ist der Umgangston aber rau, wird eher gegen die Mitarbeiter/innen gearbeitet als mit ihnen, werden Vereinbarungen seitens des/der Vorgesetzten nicht eingehalten und gibt es keine klare Linie, kann das die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter/innen stark beeinträchtigen. Die Folge: Die Mitarbeiter/innen verschließen sich, tun nur mehr das Notwendigste, die Motivation sinkt und der eine oder andere beginnt, sich nach Jobalternativen umzusehen.

Profitipp

Oft spricht man in diesem Zusammenhang auch von „innerer Kündigung, die schließlich zu einer freiwilligen Kündigung bzw. zum Verlassen des Unternehmens führen kann. Woran Sie erkennen, dass ein Mitarbeiter nicht nur innerlich kündigt, sondern sich konkret überlegt, das Unternehmen zu verlassen, können Sie hier nachlesen.

2️⃣Mangelnde Anerkennung und Wertschätzung

Mitarbeiter/innen, die sich wertgeschätzt und anerkannt fühlen, sind eindeutig motivierter und engagierter. Der Arbeitsplatz wird zu einem Ort, an dem persönliche und gemeinschaftliche Erfolgserlebnisse möglich sind. Das stärkt mitunter auch die Mitarbeiterbindung. Vorgesetzte, die sich schwertun, Anerkennung zu zeigen und Lob auszusprechen oder die Leistung und den Einsatz der Mitarbeiter/innen als selbstverständlich sehen, fördern ein frustrierendes und demotivierendes Arbeitsumfeld. Führungskräfte riskieren so kompetente und engagierte Mitarbeiter/innen zu verlieren, die dem Unternehmen eigentlich guttun würden.

3️⃣Karrieremöglichkeiten und Förderung

Ein gutes Leadership ist darum bemüht, die berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden zu fördern. Gibt es keine Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten oder werden Fortbildungsanfragen der Mitarbeitenden kategorisch abgelehnt, haben die Mitarbeiter/innen das Gefühl von ihren Vorgesetzten ausgebremst und in ihrer Karriere blockiert zu werden. Das kann ein Grund sein, sich nach einem neuen Job umzusehen.

4️⃣Kommunikation und Transparenz

Eine transparente und offene Kommunikation schafft Vertrauen – und zwar in beide Richtungen. Wenn Führungskräfte Informationen zurückhalten, die in der Zusammenarbeit mit den Angestellten wichtig wären, entstehen Unsicherheit, Misstrauen und Unzufriedenheit. Die Mitarbeiter/innen fühlen sich dann möglicherweise hinters Licht geführt, missverstanden oder verloren.

Dies wiederum belastet dann in der Folge oft das Vertrauen der Mitarbeiter/innen in die Führungskraft. Teil einer offenen und transparenten Kommunikation ist es auch, eine positive Feedbackkultur zu implementieren. Haben die Mitarbeiter/innen das Gefühl, dass Feedbacks nicht erlaubt sind, ihre Ideen und Meinungen nicht zählen und gibt es auch seitens der Vorgesetzten keine konstruktiven Feedbacks, dann kann das nicht nur zum freiwilligen Verlassen des Unternehmens führen, sondern auch langfristig dem Arbeitgeberimage schaden.

5️⃣Fehlende Unterstützung in puncto Work-Life-Balance

Das Leben soll nicht nur Arbeit sein – das fordern immer mehr Mitarbeiter/innen, und zwar nicht nur die Generation Z! Vorgesetzte, die die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter/innen unterstützen und auch in Bezug auf die Bedürfnisse bzw. Umstände ihrer Angestellten kompromissbereit sind, fördern die Loyalität ihrer Mitarbeiter/innen und stärken die Mitarbeiterbindung. Oft sind Mitarbeiter/innen gezwungen Arbeit zu wechseln, wenn der Spagat zwischen Familie und Beruf zu einem nervenaufreibenden, akrobatischen Akt wird und der Arbeitgeber/die Arbeitgeberin alle Vorschläge und Anfragen um mehr Flexibilität von vorneherein ablehnt. Homeoffice, 4-Tage-Woche, Teilzeit- und Gleitzeitmodelle, Sonderregelungen für Eltern, Zeitbank und viele mehr – Lösungsmöglichkeiten für mehr Flexibilität in puncto Arbeitszeiten gibt es viele. Es muss aber der Wille der Arbeitgeber/innen da sein, um Wege zu finden, die für das Unternehmen und die Mitarbeiter/innen funktionieren.

6️⃣Mangelnder Respekt und Fairness

Mitarbeiter/innen wollen fair und respektvoll behandelt werden. Ungleichbehandlung, willkürliche Entscheidungen und mangelnde Empathie können mitunter Zweifel an der Kompetenz der Führungskräfte hervorrufen und dazu führen, dass sich Mitarbeiter/innen nicht mehr wohlfinden.

Wertschätzung von Vielfalt und echte Inklusion, die nach außen getragen und nach innen gelebt wird, sind ausschlaggebende Zutaten für ein professionelles, menschenwürdiges und zielorientiertes Miteinander. Leben Vorgesetzte dies nicht vor, kann dies das Arbeitsklima im gesamten Unternehmen zum Kippen bringen.

7️⃣Fehlendes Vertrauen und Mikromanagement

Führungskräfte, die Mikromanagement betreiben, sich ständig in die Kompetenzbereiche der Mitarbeiter/innen destruktiv einbringen und den Mitarbeiter/innen keinen Raum geben, selbst Verantwortung zu übernehmen, signalisieren ihren Angestellten, dass sie deren Fähigkeiten und Erfahrungswerte anzweifeln. Dies wiederum mindert das Selbstvertrauen der Mitarbeiter/innen, die Eigeninitiative und ihre Zufriedenheit. Haben Mitarbeiter/innen dazu auch noch das Gefühl, ständig kontrolliert zu werden, verlieren sie schlicht weg die Freude an der Arbeit.

8️⃣Fazit

Ein Unternehmen kann über noch so hervorragende Werte, interessante Produkte verfügen und seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Spitzengehälter ausbezahlen – wenn Führungskräfte es nicht schaffen, respektvoll, wertschätzend und mit einem offenen Ohr für Anliegen auf ihre Angestellten zuzugehen, beeinträchtigt dies über kurz oder lang immer die Mitarbeitermotivation. Die Folge: Das Personal ist unzufrieden und wechselt zur Konkurrenz. Gute Vorgesetzte inspirieren, schaffen ein vertrauensvolles, konstruktives Arbeitsklima und setzen die Entwicklung ihrer Mitarbeiter/innen an oberste Stelle. Denn gute Vorgesetzte wissen: Verlassen Mitarbeiter/innen ihren Chef/ihre Chefin, dann hat das letztendlich immer negative Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen. Und wer sich jetzt fragt: „Was erwarten sich Mitarbeiter/innen eigentlich von ihren Vorgesetzten?“, kann sich genau hier weiter ins Thema einlesen.

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Viel Erfolg!
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