Der Lebenslauf

Karriere Südtirol
18.07.2023

Ein Musterbeispiel der Professionalität: Der perfekte Lebenslauf

Bei jeder Bewerbung trägst du zuallererst dein Aushängeschild vor dir her: Neben dem Bewerbungsschreiben und dem Motivationsschreiben ist dein Lebenslauf das Erste, was dein potentieller Arbeitgeber von dir sehen wird. Er listet deine Qualifikationen und Erfahrungen tabellarisch auf und fungiert somit als ausführliche Visitenkarte. Nicht jeder Lebenslauf eignet sich für jede Bewerbung: Ein kleiner Mehraufwand zum Ergänzen oder Streichen mancher Punkte zahlt sich oft aus.

Aber Vorsicht: Nicht überall versteht man unter einem Lebenslauf dasselbe. Das englische CV oder Resume beispielsweise unterscheiden sich in manchen Punkten von den Anforderungen an den hierzulande gängigen Lebenslauf. In der Folge erklären wir dir, mit welcher Art von Lebenslauf du es im deutschsprachigen Raum zum Erfolg schaffst.

Die Zutaten

Sammle zunächst alle relevanten Informationen, die du für deinen Lebenslauf gebrauchen kannst. Dazu zählen neben den Daten zu deiner Person Ausbildungsstationen, berufliche Erfahrungen, Auszeichnungen, Belege für Hard Skills wie Sprachtests oder Computerführerscheine (Fähigkeiten, die dich für die Arbeitsstelle qualifizieren), deine Soft Skills (Eigenschaften, die dich für eine Arbeitsstelle qualifizieren) sowie gegebenenfalls Freizeitbetätigungen und Hobbys, wenn sie für die Bewerbung relevant sind. Außerdem benötigst du ein möglichst professionelles Foto, auf dem du allein abgebildet bist – am besten ganz schlicht vor neutralem Hintergrund.

Während des Schreibprozesses solltest du die Informationen nun filtern. Konzentriere dich dabei auf die Punkte, die zum Stellenprofil passen. 

Das Rezept

Das Layout deines Curriculums bietet je nach Branche Spielraum für Persönlichkeit. Stößt das Dokument schon optisch ab, kann der Inhalt wenig retten. Online finden sich viele Vorlagen, aber eben die wurden wahrscheinlich bereits gesehen: Versuch dich doch selbst an der Einteilung deiner Informationen. Entscheide dich für eine übersichtliche Darstellung. Verwende eine, maximal zwei entsprechend schlichte Schriftarten und -farben. Die Gesamtlänge deines Lebenslaufes sollte zwei DIN A4-Seiten nicht überschreiten.

Die Informationen auf deinem Curriculum lassen sich in mehrere Blöcke gliedern, welche als eindeutig geschlossen erkennbar sein sollten – beispielsweise anhand des Formats. Überschriften teilen die Blöcke und schaffen Ordnung.

  1. Persönliche Informationen. Darunter fallen Name, Geburtsdatum und -ort, Staatszugehörigkeit, Anschrift, Kontaktdaten, eventuell eine eigene Website und das Foto. Liste diese Informationen am Anfang des Lebenslaufes.
  2. Ausbildung. Filtere deine Bildung nach relevanten Stationen und ordne sie in chronologischer Reihenfolge an – die letzte Stufe wird an erster Stelle angeführt. Betitele die Ausbildung und gib die Institutionen an. Auch nicht auf den ersten Blick passende Abschnitte können Auskunft über deine Persönlichkeit und deine Soft Skills geben.
  3. Beruflicher Werdegang. Auch hier gilt – nicht jeder Nebenjob ist von Bedeutung für diese bestimmte Stelle. Die Erfahrung sollte chronologisch gelistet werden und zuoberst die letzte branchenrelevante Anstellung zeigen. Persönlicher und aufschlussreicher wird dieser Abschnitt, wenn du unter der jeweiligen Position Kernaufgaben und -kompetenzen nennst. Auch Praktika bezeugen wertvolle Erfahrungen und geben Einblick in deine Interessen und Motivationen.
  4. Projekte und Auszeichnungen. Zeichnet sich deine Berufslaufbahn durch besondere Projekte aus, solltest du diese ebenfalls angeben. Auszeichnungen oder Anerkennungen unterstreichen deine Qualifikation.
  5. Fachkenntnisse. Alle quantifizierbaren Fähigkeiten, sogenannte Hard Skills, verleihen deiner Bewerbung Gewicht: Sprachkenntnisse sollten, wenn möglich, mit einem offiziellen Testergebnis dokumentiert werden, Computerscheine oder sonstige Zertifikate gehören ebenfalls in diesen Block. Ob sich bestimmte Angaben lohnen, etwa die des Führerscheins, solltest du den jeweiligen Anforderungen entsprechend entscheiden.
  6. Engagement und weitere relevante Informationen. Bei diesem Thema ist Fingerspitzengefühl gefragt. Werden zu viele Kompetenzen aufgelistet, wirken die Begriffe schnell leer. Wenn bestimmte Hobbys oder etwa ehrenamtliches Engagement solche Soft Skills vermitteln, können sie angegeben werden. So spricht etwa ein Freiwilligendienst bei der Feuerwehr für Teamfähigkeit, Aufopferungsbereitschaft und Einsatzbereitschaft. Von zu außergewöhnlichen oder zu vielen Hobbys sollte man allerdings die Finger lassen: Schließlich sollst du dich neben der ganzen Freizeit auch irgendwo auf den Job konzentrieren können. Genauso schlecht kommen Tätigkeiten an, die dich als Faulpelz darstellen.

Beendet wird der Lebenslauf mit Datum, Ortsangabe und Unterschrift. Damit bürgst du für deine Angaben, zugleich schließt eine am Ende gesetzte Unterschrift das Dokument mit einer persönlichen Note.

In der Regel eignen sich tabellarische Lebensläufe ohne Fließtexte, damit der vorgegebene Rahmen nicht gesprengt wird. Wenn du lieber auf eine Mischung setzt, gilt dasselbe Grundprinzip: Gehe vor allem auf die Punkte ein, die zum Stellenprofil passen.

Unsere Beispiele

Für deine persönliche Präsentation solltest du auch dein eigenes Layout verwenden. Hier gibt’s Vorlagen zum Download:

Was fehlt noch?

Dein Lebenslauf ist die Essenz deiner Bewerbung – er wird genauestens studiert. Deshalb liegt auf diesem Teil der Bewerbung ein besonderes Augenmerk. Auf so kleinem Raum sind Ausdrucks- und Rechtschreibfehler vermeidbar und hinterlassen einen besonders schlechten Eindruck. Lass deinen Lebenslauf deshalb unbedingt von einer zweiten Person querlesen, bevor du ihn verschickst. Versendest du ihn digital, dann am besten im PDF-Format. So kann sich das Layout nicht verschieben und die Datei kann sicher geöffnet werden. Diese vermeidbaren Ausrutscher vermittelt sonst schnell ein unprofessionelles Bild.

Im besten Fall spiegelt dich dein Lebenslauf als Person wieder. Auffallen ist hier deshalb erwünscht. Ein einprägsames Layout oder außergewöhnliche Ausdrucksweise verleihen deiner Bewerbung Einzigartigkeit. Am Ende des Tages überzeugen Kompetenz und Persönlichkeit nur Hand in Hand: Nutze die dir zur Verfügung stehenden Mittel nach allen Regeln der Kunst aus. Viel Glück bei der Bewerbung!

Info

In deinem Lebenslauf sollten möglichst wenige Lücken erkennbar sein. Teilen eine Station mehrere Monate von der nächsten, solltest du angeben, womit du diese Zeit verbracht hast. Eine Reise zum Beispiel könnte unter deine Freizeitbeschäftigung fallen – oder, wenn der Begriff weiter gefasst wird, sogar unter Bildung.

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