Arbeitgeber/innen sind heute mehr denn je gefordert, wenn es darum geht, qualifizierte und engagierte Mitarbeiter/innen dauerhaft an sich zu binden. Arbeitnehmer/innen wünschen sich einen Arbeitsplatz mit flexiblen Arbeitszeiten, moderner Unternehmenskultur sowie Weiterentwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten. Das Employer Branding muss auf ganzer Linie stimmen, die Mitarbeiter/innen und ihre Bedürfnisse wollen mit Wertschätzung, Professionalität und einem gewissen zwischenmenschlichem Feingefühl in den Fokus gerückt werden. Und wer als Unternehmen in Sachen Benefits  noch nachhinkt, sollte sich dringend attraktive Zusatzleistungen einfallen lassen, um Bewerber/innen und Angestellte nicht zu verlieren. Doch welche Rolle spielt das Gehalt bei der Mitarbeiterbindung? Würden Mitarbeiter/innen für eine Gehaltserhöhung tatsächlich Arbeitgeber wechseln? Wir haben genau das in einer Online-Umfrage herausgefunden. Mehr erfahren Sie in diesem Blogartikel. 

Insgesamt nahmen 643 Personen an dieser Umfrage teil, und die Ergebnisse sind sowohl aufschlussreich als auch überraschend.  

334 Umfrageteilnehmer/innen stimmten mit „Ja“. Das sind 52 % der Befragten. 96 Personen (15 %) stimmten mit „Nein“, sie würden trotz Aussicht auf ein höheres Gehalt nicht ihren Job bzw. Arbeitgeber wechseln. 212 Personen (33 %) gaben an, einen Wechsel zu einem anderen Arbeitgeber für eine Gehaltserhöhung „vielleicht“ in Erwägung zu ziehen.  

Die Umfrageergebnisse legen die Vermutung nahe, dass viele Arbeitnehmer/innen aktiv nach besseren finanziellen Möglichkeiten Ausschau halten. Für sie ist das Gehalt ein zentraler Anreiz für einen Jobwechsel. Zu diesen 52 % gehören möglicherweise auch Menschen, die bereit sind, Risiken einzugehen, um ihre finanzielle Situation zu verbessern. Angesichts der Tatsache, dass das Auskommen mit dem Einkommen für viele (v.a. auch junge) Südtiroler Arbeitnehmer/innen immer schwieriger wird, kann man sich gut vorstellen, welche Beweggründe hinter einer solchen Entscheidung stehen mögen. 

Im Gegensatz dazu antworteten nur 15 % mit „Nein“. Diese Gruppe scheint entweder mit ihrem aktuellen Gehalt zufrieden zu sein oder stuft andere Faktoren wie Arbeitsplatzsicherheit, Teamdynamik oder Unternehmenswerte höher ein als die Aussicht auf ein besseres Gehalt. Das „Nein“ kann auch von Loyalität gegenüber den derzeitigen Arbeitgeber/innen zeugen. 

Interessant ist die Gruppe der „Vielleicht“-Stimmen, die mit 33 % einen nicht unbedeutenden Anteil ausmacht. Worauf könnte diese Unschlüssigkeit zurückzuführen sein? Möglicherweise ist eine Entscheidung für oder gegen einen Jobwechsel für diese Personen von den jeweiligen Informationen abhängig, die ihnen zu potenziellen neuen Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen vorliegen. Gibt es Bedenken bezüglich Unternehmenskultur, Arbeitszeiten-Flexibilität, Work-Life-Balance, Entfernung/Erreichbarkeit und Stabilität des neuen Arbeitsplatzes, werden sich diese Mitarbeiter/innen möglicherweise doch gegen einen Jobwechsel entscheiden. Stimmen diese Elemente jedoch und stehen diese Personen Veränderungen prinzipiell offen gegenüber, wird sich vielleicht auch die „Vielleicht-Gruppe“ für ein höheres Einkommen und somit für einen Wechsel des Arbeitgebers entscheiden. 

Bleiben wirtschaftliche Unsicherheiten bestehen und kommt es zu keiner Anpassung der Löhne, ansteigenden Lebenshaltungskosten, werden diese Umstände das Thema Gehalt über kurz oder lang noch mehr in den Vordergrund rücken. Mehr Arbeitnehmer/innen werden dann möglicherweise bereit sein, ihre Komfortzone zu verlassen, um finanzielle Vorteile zu erlangen.  

Für Arbeitgeber/innen bedeutet dies zum einen, dass sie wettbewerbsfähige Gehälter auf dem Arbeitsmarkt anbieten müssen, und zum anderen auch ein attraktives Arbeitsumfeld schaffen sollten. Faktoren wie flexible Arbeitszeiten, Weiterbildungsmöglichkeiten und ein positives Betriebsklima können entscheidend dafür sein, qualifizierte Mitarbeiter/innen im Unternehmen zu halten und neue, engagierte Talente dazuzugewinnen.

Arbeitgeber/innen sollten sich der derzeitigen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt bewusstwerden und die Bedeutung der Lohnhöhe in punkto Mitarbeiterbindung ernst nehmen. Nur so können sie ihre Strategien rechtzeitig anpassen, um die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter/innen zu gewährleisten und Fluktuationen zu minimieren. Genauso ist es wichtig, transparent und offen über Gehalt und Arbeitsbedingungen zu sprechen, für ein gesundes und produktives Arbeitsumfeld. Und wenn Arbeitgeber/innen ihren Mitarbeitenden Aufstiegschancen bieten, die mit mehr Gehalt verbunden sind, dann werden diese Angestellten mit großer Wahrscheinlichkeit feststellen, dass sie im aktuellen Job eigentlich besser dran sind und ihnen ein Arbeitswechsel letztendlich weniger Vorteile bringt. 

Sie kommen mit der Mitarbeitersuche nicht recht weiter, obwohl Sie ein gutes Gehalt bieten? Wir unterstützen Sie gerne professionell und mit Erfahrung beim Recruiting. Kontaktieren Sie uns! 

Viel Erfolg!