Zurück zur Übersicht

9 Anzeichen, dass ein Mitarbeiter kündigen möchte

Zurück zur Übersicht

9 Anzeichen, dass ein Mitarbeiter kündigen möchte

Mit dem Thema Personalfluktuation ist jedes Unternehmen konfrontiert – das eine mehr, das andere weniger. Aber wäre es nicht hilfreich, frühzeitig zu erkennen, wenn Mitarbeiter/innen sich vom Unternehmen lösen möchten? Das würde einem Arbeitgeber/einer Arbeitgeberin nämlich einen gewissen Planungs- und Handlungsspielraum ermöglichen. Zum einen in Bezug auf die Organisation der Personal-Ressourcen, zum anderen, um vielleicht doch noch qualifizierte Mitarbeiter/innen zum Bleiben motivieren zu können.

In diesem Blogartikel erfahren Sie, mehr über erste Anzeichen eines Kündigungsvorhabens bei Mitarbeiter/innen und welche Maßnahmen Sie ergreifen können, um eine freiwillige Kündigung vielleicht noch zu verhindern.

1️⃣ Was sind Anzeichen einer Kündigung bei Mitarbeitern?

Vorausgeschickt: Natürlich kann kein Arbeitgeber/keine Arbeitgeberin in die Köpfe der eigenen Mitarbeiter/innen blicken. Was Mitarbeiter/innen denken, fühlen und für die Zukunft planen, kann bestenfalls in einem gemeinsamen, ehrlichen Vieraugengespräch herausgefunden werden. Es gibt aber eine Reihe von sogenannten „Telltales“ bzw. Indizien, die Sie nicht beunruhigen, aber zum genauer Hinschauen und Hinhören bewegen sollten.

Das sind Kündigungssignale:
  • Negative Umfrageergebnisse bei der Erhebung der Mitarbeiterzufriedenheit: Wird bei Mitarbeiterumfragen eine zunehmende Unzufriedenheit in Bezug auf mehrere Aspekte des Arbeitslebens festgestellt, so kann dies ein erstes, ALLGEMEINES Indiz sein, dass ein oder mehrere Personen in Ihrem Unternehmen, über eine Kündigung nachdenken
  • Firmeninterne Probleme haben sich verfestigt, Mitarbeiterstimmen werden lauter und fordern Lösungen, die aber nicht so rasch gefunden werden können. Werden diese Stimmen nicht gehört, dann steigt der Unmut und erste Kündigungsgedanken machen sich in der Belegschaft breit – zunächst noch ohne ersichtliche oder individuell beobachtbare Anzeichen
  • Rückzug: Der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin zieht sich mehr und mehr zurück, bleibt freiwilligen Teamevents und Firmenfeiern fern oder meidet gemeinsame Kaffee- oder Mittagspausen
  • Negative Äußerungen: Der/die Mitarbeiterin beschwert sich häufig über die Arbeit und es Fallen negative Kommentare über Arbeitskollegen- und Kolleginnen oder das Unternehmen
  • Zukunftsgespräche und konkrete Projektplanungen werden gemieden: Sie haben das Gefühl, der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin weicht Gesprächen eher aus, bei denen es darum geht Konkretes für die Zukunft oder anstehende Projekte zu planen? Das könnte darauf hinweisen, dass er vielleicht ganz andere, berufliche Pläne für die nächsten Wochen/Monate im Kopf hat
  • Entrümpelungsaktion am Arbeitsplatz aus heiterem Himmel: Wird der Arbeitsplatz/der persönliche Schrank/der Schreibtisch aussortiert und langsam „leer“, erstellt der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin zusätzliches Material, um Arbeitsabläufe zu dokumentieren – dann bereitet er/sie sich möglicherweise auf seinen/ihren Arbeitsaustritt vor
  • Häufige, nicht Krankheits-bedingte Abwesenheiten während der Kernarbeitszeiten: Es kann sein, dass der/die Mitarbeiter/in immer wieder mal Urlaubsstunden dafür benutzt, um Vorstellungs- bzw. Bewerbungstermine wahrzunehmen
  • Der/die Mitarbeiter/in beklagt sich: über fehlende Entwicklungsmöglichkeiten, über Überlastung bzw. darüber „alles allein“ stemmen zu müssen; er/sie nimmt aber andererseits Angebote, die diese Beanstandungen lösen könnten, nicht an. Eine mögliche Ursache dafür könnte sein, dass er/sie mit seinem/ihrem Arbeitsplatz gedanklich schon abgeschlossen hat

  • Mitarbeiter/innen sind über längeren Zeitraum nicht ganz bei der Sache: Dafür kann es verschiedenste Gründe geben, einer davon kann ein gewünschter/bevorstehender Arbeitswechsel sein

Profitipp

Für jedes dieser Kündigungsanzeichen gibt es eine Vielzahl von Ursachen, die dahinterstecken können, lassen Sie sich daher nicht dazu verleiten, zu viel hineinzuinterpretieren, sondern suchen Sie das Gespräch mit dem/der jeweiligen Mitarbeiter/in, um abzuklären, ob was an Ihrer Vermutung dran ist.

2️⃣ Freiwillige Kündigung verhindern? Das kann ein Arbeitgeber tun

Sie haben das Kündigungsschreiben Ihres Mitarbeiters/Ihrer Mitarbeiterin erhalten oder im Gespräch mit dem/der Mitarbeiter/in erfahren, dass er/sie einen Arbeitsaustritt plant? Dann ist noch nicht aller Tage Abend. Das können Sie tun, um den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin umzustimmen:

✅Versuchen Sie im Gespräch herauszufinden, was hinter dem Wunsch, Arbeit zu wechseln steckt: Sind es organisatorische Fragen, finanzielle Aspekte? Fühlt er sich über- oder unterfordert? Gibt es Schwierigkeiten im Team? Was braucht er/sie, um sich bei der Arbeit wohler zu fühlen?
Fragen Sie den Mitarbeiter/die Mitarbeiterin, was sich bei der Arbeit ändern müsste, damit er/sie im Unternehmen bleibt. Vielleicht gibt es dafür schon unmittelbare, einfache Lösungen und Forderungen, auf die Sie ohne Weiteres eingehen können. Zum Beispiel: Homeoffice-Möglichkeiten, um organisatorischen Anforderungen gerecht zu werden, Gehaltserhöhung, interessante Benefits an Stelle der Gehaltserhöhung, interner Arbeitswechsel/Wechsel in ein anderes Team etc.
✅Manche Anliegen brauchen etwas Bedenkzeit, um die passende Lösung anbieten zu können. Bitten Sie in diesem Fall Ihre Mitarbeiter/innen um Zeit und vereinbaren Sie einen weiteren, (möglichst zeitnahen) Termin, bei dem Sie ihm/ihr ein neues Arbeitsangebot/eine Lösungsalternative bzw. konkrete Maßnahmen unterbreiten.

Das können Angebote für ein berufsbegleitendes Studium/Bildungszeit, Umschulungen, Beförderungen zu einer leitenden Position, zusätzlicher Urlaub oder konkrete Karriereaussichten sein.

Profitipp

Bleiben Sie dabei ehrlich und versprechen Sie nichts, was Sie nicht auch tatsächlich anbieten und umsetzen können, sonst ist das ein arger Vertrauensbruch, der dann erst recht eine freiwillige Kündigung/einen Arbeitsaustritt veranlasst. Entscheidet sich der Mitarbeiter/die Mitarbeiterin im Unternehmen zu bleiben, sollten Sie nach einigen Wochen unbedingt ein weiteres Gespräch einplanen, um zu überprüfen, ob umgesetzten Maßnahmen auch tatsächlich zur Zufriedenheit des Mitarbeiters/der Mitarbeiterin beitragen.

Will Ihr Mitarbeiter/Ihre Mitarbeiter/in trotzdem das Unternehmen verlassen, sollten Sie auf keinen Fall emotional reagieren, sondern ihm/ihr einen guten Abschluss ermöglichen, sich bei ihm/ihr für seinen/ihren Einsatz bedanken und ihm/ihr alles Gute für die Zukunft wünschen. Eine positive Beendigung eines Arbeitsverhältnisses, inklusive professionellem Offboarding, lässt immer auch eine Tür für eine Rückkehr oder zukünftige Zusammenarbeit offen. Diese Chance sollten weder Sie, noch Ihr Mitarbeiter/Ihre Mitarbeiterin sich verbauen.

3️⃣ Der Mitarbeiter hat trotzdem gekündigt – was nun?

Die frei gewordene Stelle muss neu besetzt werden.

Fragen Sie Ihre scheidenden Mitarbeiter/innen, ob sie vielleicht Bekannte haben, die für die Stelle in Frage kommen würden. Sie finden keine qualifizierten Bewerber/innen, die die Stelle besetzen können und möchte? Dann lassen Sie sich bei der Personalsuche von uns beraten und unterstützen. Von der digitalen Stellenanzeige, zur attraktiven Unternehmensseite bis hin zum Talentpool – wir sind HR-Experten/Expertinnen und finden die passenden Bewerber/innen für Ihr Unternehmen. Kontaktieren Sie uns einfach.
HR-HubArbeitskulturHR-ManagementRecruiting

Ähnliche Artikel

Home Office vs. Smart Working

Mobbing am Arbeitsplatz

Mobbing kann jede/n treffen: Schätzungsweise jede/r 9. Beschäftigte ist Opfer dieser Art psychischer Gewalt. Die systematische Schikane kann auf zwei Arten auftreten: Auf Arbeitsebene oder auf sozialer Ebene. Wobei beide Ebenen gleichzeitig betroffen sein können und die beleidigenden, verletzenden oder ausgrenzenden Verhaltensweisen sowohl von einer Person als auch von einer Gruppe ausgehen können. In diesem Blogartikel erfährst du: Wann man von Mobbing auf der Arbeit spricht Wie bzw. wann Mobbing auf der Arbeit beginnt Was man tun kann, wenn man im Job gemobbt wird Mit Fallbeispielen zu 3 verschiedenen Mobbing-Situationen!

Was ist Gender Diversity?

 Eigentlich dürfte die Problematik nicht mehr zeitgemäß sein: Aber nach wie vor werden bei bestimmten Berufsbildern Bewerber nach ihrem Geschlecht beurteilt und dementsprechend vor- oder zurückgestuft. Das benachteiligt beispielsweise Männer in Erziehungsberufen oder Frauen im Handwerk. Die Verteilung in Führungspositionen hingegen ist klar einseitig: Unternehmensvorstände sind nach wie vor hauptsächlich Männerdomäne. Frauen werden oft nicht einmal mitberücksichtigt – von andersgeschlechtlichen Personen ganz zu schweigen.Die Förderung der sogenannten Gender Diversity, geschlechtlicher Diversität in Unternehmen, ist ein richtungsweisendes Thema in der modernen Arbeitswelt. Die Anerkennung der persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten darf in einer gerechten Zukunft nicht mehr von geschlechtlichen Aspekten überschattet werden – weder im privaten noch im professionellen Kontext. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Situation zwar zum Besseren gewendet. Dennoch herrschen in manchen Branchen immer noch gravierende Unterschiede in der Behandlung der verschiedenen Geschlechter, welche in einem modernen Unternehmen nicht mehr tolerierbar sind.  Rechte und Pflichten: HR in der Verantwortung Bei der Förderung der „Geschlechtervielfalt“ geht es darum, keinen Bewerber aufgrund seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Toleranz und Diversität sind schließlich zentrale Bestandteile für eine erfolgreiche und gerechte Unternehmenskultur. Kommunizieren Sie das nach außen! Bewusst oder unterbewusst legen viele Kandidaten, aber auch Kunden großen Wert auf diese Eigenschaften. Ihre Employer Brand sollte aus diesen Gründen auch Ihr Statement zu diesen Themen beinhalten.  Vorsicht bei Stellenausschreibungen Was viele Arbeitgeber immer noch nicht wissen: Sie machen sich strafbar, wenn sie ein Geschlecht in Job-Angeboten offensichtlich ausschließen. Daher ist es wichtig, immer gegenderte Job-Bezeichnungen anzuführen, wie zum Beispiel: Bäcker/in, Fahrer/in oder Sekretär/in. Sollte es keine Bezeichnung für beide Geschlechter geben, muss die Formel (m/w/d) am Ende stehen, wie zum Beispiel bei den Begriffen Lehrling oder Koch Kommis.Achtung! Sie machen sich immer strafbar, wenn Sie als Arbeitgeber ganze Personengruppen ausschließen. Zum Beispiel, wenn Sie konkret nach: „einheimische Fachkräfte“ oder „junge Aushilfskraft“ suchen. Mehr Tipps für die perfekte Stellenanzeige finden Sie in diesem Artikel. 

© 2025 Classified Media GmbH