Diversity Management: Ein Schlüsselthema auch für Südtiroler Unternehmen
Karriere Südtirol
06.06.2024

Inhaltsverzeichnis
Diversity Management: Ein Schlüsselthema auch für Südtiroler Unternehmen1️⃣Was ist Diversity Management – eine Definition2️⃣Die Vorteile von Diversity Management3️⃣Tipps für ein gelungenes Diversity ManagementKarriere Südtirol
06.06.2024
Diversity Management: Ein Schlüsselthema auch für Südtiroler Unternehmen
Gleiches Aussehen und Denken, gleiches Skillset, gleiche Herkunft und Geschichte, gleiche Sprache, gleiche Lebensinhalte, gleiche Interessen, gleiche Träume und Wünsche, gleiche Bedürfnisse, gleiche Ziele. Wie kann ein Unternehmen, in dem alle Angestellten einem Schema oder einer Vorlage X entsprechen, mit Hürden umgehen, Lösungen finden, neue Ideen hervorbringen und sich überhaupt weiterentwickeln? In diesem Blogartikel geht es nicht ums Gleichsein, sehr wohl aber um Gleichwertigkeit bzw. Gleichberechtigung und das Potenzial, das in der Vielfalt steckt: Unternehmenserfolg durch Diversity Management.
1️⃣Was ist Diversity Management – eine Definition

2️⃣Die Vorteile von Diversity Management
- ✅Produktivität und Motivation: Diversity Management zielt darauf ab, das sogenannte Anderssein, nicht als Hürde zu bewerten, sondern als Möglichkeit, neue Sicht- und Herangehensweisen ins Unternehmen zu bringen. Eingefahrene Muster in Team und bei Projekten und Arbeitsvorgängen können dadurch durchbrochen werden. Was wiederum der Motivation und sogar Produktivität der Mitarbeitenden zugutekommt
- ✅Arbeitgeber/innen-Image, Mitarbeiterbindung und Recruiting: Diversity Management kann die Offenheit und das soziale Bewusstsein eines Unternehmens stärken. Dies ist entscheidend für eine positive Unternehmenskultur, die nicht nur Mitarbeiter/innen an sich bindet, sondern auch neue Talente anzieht – wer will heutzutage schließlich in einem Unternehmen arbeiten, das Menschen oder bestimmte Menschengruppen diskriminiert?
- ✅Neue Businesskontakte: Diversity Management öffnet nicht nur mit Jobs Türen ins Unternehmen, sondern baut auch wertvolle Brücken: zu anderen Unternehmen und externen Dienstleistern, zu internationalen Kunden/Kundinnen sowie neuen Geschäftspartnern und –partnerinnen. Zum Beispiel dank besonderer (mutter)sprachlicher Fähigkeiten und dem kulturellen Wissen oder durch Kontakte eben dieser Mitarbeiter/innen

- ✅Innovation und Kreativität: Diversity Management stärkt die Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszugucken und Gedanken sowie neue Ideen durch die Vielfalt anzukurbeln. Heterogene Teams sind sehr gut darin, Probleme aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten, mit Veränderungsprozessen positiv umzugehen, Inputs zu kreativen Lösungen zu spinnen und somit auch ganz unkonventionelle Herangehensweisen auszuprobieren, die zu innovativen Ergebnissen führen können
3️⃣Tipps für ein gelungenes Diversity Management
- ✅Offenheit für Vielfalt: Wie offen ist Ihr Unternehmen tatsächlich für Diversität? Diese bezieht sich nämlich nicht nur darauf, Menschen unterschiedlicher Herkunft oder unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung und religiösen Anschauung einzustellen. Vielmehr geht es darum, dass alle Mitarbeiter/innen die Chance und Unterstützung bekommen, sich im Unternehmen einzubringen, mitzugestalten und sich auch weiterzuentwickeln. Dies beginnt schon bei der Stellenanzeige, zieht sich durch den gesamten Bewerbungsprozess über das Onboarding bis hinein in das tägliche Arbeitsleben
- ✅Information und Sensibilisierung: Auch in Südtirol gibt es verschiedene Weiterbildungsangebote, beispielsweise jene der OEW, zum Thema Diversity Management, Inklusion und Gleichberechtigung, die das gesamte Unternehmen miteinbeziehen und dazu dienen, unbewusste oder versteckte Vorurteile zu erkennen und zu überwinden. Außerdem lernen Unternehmen bei Diversity-Trainings-Workshops auch gezielte Maßnahmen kennen, um die Vielfalt, Gleichstellung, Toleranz und Inklusion in ihrem Betrieb zu stärken
- ✅Genderneutrale Sprache: Eine genderneutrale Sprache bewahrt ein Unternehmen zwar nicht vor betriebsinternen Vorurteilen oder Bias, ist aber ein erster Schritt dazu, zu signalisieren, welche Werte und Weltanschauungen ein Unternehmen nach innen und nach außen tragen möchte

- ✅Unternehmenskultur: Gemeinsame Aktivitäten ermöglichen es einem Team bzw. einem Unternehmen, sich mal fern vom täglichen Arbeitsalltag zu erleben und kennenzulernen. Das sollten Aktivtäten sein, an denen alle teilnehmen können und sich willkommen fühlen
- ✅Mobbing am Arbeitsplatz: Seien Sie immer offen und aufmerksam für die Belange ihrer Mitarbeiter/innen und zeigen Sie ihnen, dass das Thema Mobbing im Unternehmen ernst genommen wird. Ernennen Sie, wenn möglich, eine neutrale Person zum/r Ansprechpartner/in für Mitarbeiter/innen, die sich schwertun, den Anschluss ins Team zu finden oder das Gefühl haben diskriminiert oder gemobbt zu werden. Auch Mentoring (bereits im Onboarding) und Patenschaftsprogramme können hier hilfreich sein
- ✅Anonyme und unabhängige Erhebungen: Regelmäßige Erhebungen (z.B. durch Mitarbeiterumfragen) sind ein wichtiges Instrument, um ALLEN Mitarbeiter/innen mit ihren Belangen und Wahrnehmungen eine Stimme zu geben. Gleichzeitig kann das Unternehmen so auch feststellen, auf welchen Ebenen es selbst in Sachen Diversität, Gleichstellung und Inklusion noch arbeiten muss
Wichtig
Diversity Management ist kein Allheilmittel, das mit einem Schlag alle Schwierigkeiten, die es in einem Unternehmen gibt, löst. Vielmehr ist es ein Prozess, der Inklusions- und Gleichberechtigungsziele bereichsübergreifend begleitet und stärken muss: Von der Kommunikation und Information, über die Organisations- und Führungskultur bis hin zum Personalmanagement.
Viel Erfolg!
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Eigentlich dürfte die Problematik nicht mehr zeitgemäß sein: Aber nach wie vor werden bei bestimmten Berufsbildern Bewerber nach ihrem Geschlecht beurteilt und dementsprechend vor- oder zurückgestuft. Das benachteiligt beispielsweise Männer in Erziehungsberufen oder Frauen im Handwerk. Die Verteilung in Führungspositionen hingegen ist klar einseitig: Unternehmensvorstände sind nach wie vor hauptsächlich Männerdomäne. Frauen werden oft nicht einmal mitberücksichtigt – von andersgeschlechtlichen Personen ganz zu schweigen.Die Förderung der sogenannten Gender Diversity, geschlechtlicher Diversität in Unternehmen, ist ein richtungsweisendes Thema in der modernen Arbeitswelt. Die Anerkennung der persönlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten darf in einer gerechten Zukunft nicht mehr von geschlechtlichen Aspekten überschattet werden – weder im privaten noch im professionellen Kontext. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Situation zwar zum Besseren gewendet. Dennoch herrschen in manchen Branchen immer noch gravierende Unterschiede in der Behandlung der verschiedenen Geschlechter, welche in einem modernen Unternehmen nicht mehr tolerierbar sind. Rechte und Pflichten: HR in der Verantwortung Bei der Förderung der „Geschlechtervielfalt“ geht es darum, keinen Bewerber aufgrund seines Geschlechts oder seiner sexuellen Orientierung zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Toleranz und Diversität sind schließlich zentrale Bestandteile für eine erfolgreiche und gerechte Unternehmenskultur. Kommunizieren Sie das nach außen! Bewusst oder unterbewusst legen viele Kandidaten, aber auch Kunden großen Wert auf diese Eigenschaften. Ihre Employer Brand sollte aus diesen Gründen auch Ihr Statement zu diesen Themen beinhalten. Vorsicht bei Stellenausschreibungen Was viele Arbeitgeber immer noch nicht wissen: Sie machen sich strafbar, wenn sie ein Geschlecht in Job-Angeboten offensichtlich ausschließen. Daher ist es wichtig, immer gegenderte Job-Bezeichnungen anzuführen, wie zum Beispiel: Bäcker/in, Fahrer/in oder Sekretär/in. Sollte es keine Bezeichnung für beide Geschlechter geben, muss die Formel (m/w/d) am Ende stehen, wie zum Beispiel bei den Begriffen Lehrling oder Koch Kommis.Achtung! Sie machen sich immer strafbar, wenn Sie als Arbeitgeber ganze Personengruppen ausschließen. Zum Beispiel, wenn Sie konkret nach: „einheimische Fachkräfte“ oder „junge Aushilfskraft“ suchen. Mehr Tipps für die perfekte Stellenanzeige finden Sie in diesem Artikel.