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Der Gehaltsreport von Karriere Südtirol: Handwerk und Produktion

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Seit mehreren Jahren sammelt Karriere Südtirol die Durchschnittsgehälter von insgesamt 99 Jobs in Südtirol. Sie basieren auf Erfahrungswerten und Kundenfeedback und wurden nun im Gehaltsreport von Karriere Südtirol veröffentlicht. Zusammengefasst wurden die Jobs in 19 Berufsgruppen, eine davon ist Handwerk und Produktion. Sie ist eine der Branchen, die am stärksten vom Fachkräftemangel betroffen ist: In Italien sank die Zahl der Handwerker in den letzten elf Jahren im Durchschnitt um 22%, in der Provinz Bozen um 6,1%. Dabei sind sie ein unentbehrlicher Teil unserer Wirtschaft und unseres täglichen Lebens, ohne den vieles in unserem Alltag nicht funktionieren würde, denn ungefähr ein Viertel der in Südtirol ansässigen Betriebe sind Handwerksbetriebe. In diesem Artikel wird ein tieferer Einblick in Ausbildungsweg, gefragten Fähigkeiten, Berufsaussichten, Aufstiegsmöglichkeiten und natürlich das Durchschnittsgehalt gewährt, das Berufseinsteiger/innen und Quereinsteiger/innen als Orientierung dienen kann.

Tabelle mit den durchschnittlichen Gehältern in diesem Berufsfeld in Südtirol

Die durchschnittlichen Gehälter in Südtirol reichen in der Branche Handwerk und Produktion von ca. 500€ netto (Einstiegsgehalt in der Lehre, dieser steigt mit zunehmender Erfahrung an) bis 2.800€ netto (als Kältetechniker/in, Zimmerer/in, Elektriker/in, Hydrauliker/in, Mechaniker/in, Schlosser/in).

Beruf Einstieg netto Einstieg brutto Entwicklung netto Entwicklung brutto
Tischler/in 500-1.500 *600-2.000 1.600-2.500 2.200-3.900
Kältetechniker/in 500-1.500 600-2.000 1.600-2.800 2.200-4.500
Zimmerer/in 500-1.500 600-2.000 1.600-2.800 2.200-4.500
Elektriker/in 500-1.500 600-2.000 1.600-2.800 2.200-4.500
Hydrauliker/in 500-1.500 600-2.000 1.600-2.800 2.200-4.500
Mechaniker/in 500-1.500 600-2.000 1.600-2.800 2.200-4.500
Schlosser/in 500-1.500 600-2.000 1.600-2.800 2.200-4.500
Maurer/in 500-1.400 600-1.800 1.500-2.200 2.200-3.400
Gärtner/in 500-1.400 600-1.800 1.500-2.200 2.200-3.400
Fliesenleger/in 500-1.500 600-2.000 1.600-2.400 2.200-3.700
Bäcker/in 500-1.400 600-1.800 1.500-2.200 2.200-3.700
Friseur/in 500-1.300 600-1.600 1.400-2.000 1.700-2.900
Kosmetiker/in* 500-1.300 600-1.600 1.400-2.000 1.700-2.900

Zu Beginn der Lehrzeit können die Einstiegsgehälter niedrig sein, steigen jedoch mit zunehmender Erfahrung und Qualifikation an.

*Kosmetiker: Hier ist in der Hotellerie deutlich mehr möglich, man bedenke auch das Trinkgeld.

Die entsprechenden Gehaltsangaben basieren auf jahrelanger Erfahrung sowie Kundenfeedback und dienen zur Orientierung für Berufseinsteiger/innen und Berufsumsteiger/innen. Sie wurden nicht statistisch erhoben.

Definition der Berufsgruppe

Die Berufe in der Branche Handwerk und Produktion könnten nicht unterschiedlichere Tätigkeitsbereiche miteinbeziehen, dennoch vereint sie ein grundlegender Aspekt: In allen Berufen wird durch körperliche Arbeit etwas produziert, dessen Ergebnis am Ende sichtbar ist. Handwerksberufe zählen zur gewerblichen Wirtschaft und unterscheiden sich von der industriellen Massenproduktion. Es werden (Roh)Stoffe be- und verarbeitet, Reparaturen und Dienstleistungen angeboten. In Südtirol werden etwa 90 Handwerksberufe aktiv ausgeübt, wobei die meisten im Baugewerbe tätig sind.

Einige Jobs in der Branche, die von Karriere Südtirol für den Gehaltsreport ausgewählt wurden

Welche Fähigkeiten sind gefragt?

  • Handwerkliches Geschick
  • Freude an körperlicher Arbeit
  • Genauigkeit und Zuverlässigkeit
  • Belastbarkeit
  • Interesse an Technik
  • Serviceorientierung
  • Freundlicher Umgang mit Kund/innen

Was wird gemacht?

Als Kosmetiker/in sorgt man sich um die fachgerechte Behandlung und Beratung im Bereich Schönheit und Körperpflege. Im Vordergrund dabei steht immer die fach- und typgerechte Beratung der Kund/innen. Der Tätigkeitsbereich ist weitläufig und erstreckt sich von der Hand-, Fuß- und Nagelpflege, Reinigung und Pflege der Haut, über Massagen und Depilation des Körpers bis hin zum Schminken. Kosmetiker/innen arbeiten mit Geräten und ohne.

Ein weiterer Beruf in der Schönheitsbranche ist jener des/der Friseur/in. Auch hier wird auf individuelle Beratung wertgelegt, sowohl bei Frisuren als auch bei der richtigen Pflege der Haare. Friseur/innen waschen, schneiden, färben, föhnen und stylen die Haare, kümmern sich um Toupets und Perücken.


Sowohl Tischler/innen als auch Zimmerer/innen arbeiten mit Holz. Während Zimmerer/innen meist im Holzbaugewerbe tätig sind, stellen Tischler/innen Möbel und Innenausbauten aller Art her. Sie sind nicht nur für deren Herstellung zuständig, sondern auch für die Entwürfe, Einbau und Reparaturen. Zimmerer/innen konzentrieren sich auf die Herstellung von Dachstühlen, Balkenkonstruktionen, Balkonen, Holztreppen oder Holzdecken.


Heizungs-, Lüftungs- und Sanitärtechniker/innen, umgangssprachlich Hydrauliker genannt, kümmern sich um die Montage, Instandhaltung und Reparatur von Warmwasser-, Dampf-, Heiz- und Lüftungsanlagen. Ebenso sind sie für das Verlegen von Rohrleitungen zuständig und das Anschließen von Sanitäranlagen. Während sich Hydrauliker um die Heizanlagen kümmern, sorgen sich Kältetechniker/innen um kältetechnische Anlagen, wie Klimaanlagen oder Kühlgeräte. Sie erstellen die Entwürfe und Pläne, sind für Installation, Wartung und Reparatur zuständig. Im Vordergrund stehen dabei energieeffiziente Lösungen, um nachhaltiges Arbeiten zu garantieren.


Für die Planung, Konstruktion, Errichtung und Wartung von elektrischen Anlagen aller Art sind Elektriker/innen zuständig. Eine weitere Aufgabe ist die Planung und Programmierung von elektronischen Schaltungen, wobei die strengen Sicherheitsvorschriften und -normen stets eingehalten werden. Ausgeübt wird der Beruf überall, sowohl in Labors als auch in Werkstätten, auf Bauten, in Wohnungen oder im Freien.


Mechaniker/innen kümmern sich um jegliche Belange, die Autos, Motorräder oder Nutzfahrzeuge betreffen. Die vielen Veränderungen in den modernen Autos haben das Tätigkeitsprofil enorm erweitert und so sind hoch technisierte Arbeiten hinzugekommen, weshalb heutzutage von Kfz-Mechatroniker/innen gesprochen wird. Neben den klassischen Servicearbeiten wie Ölwechsel, Wartung der Bremsen und Stromversorgungsanlage und Reifenwechsel, zählen auch die Wartung und Reparatur der elektronischen Anlagen und die Revision der Fahrzeuge zu den Tätigkeiten eines/einer Mechaniker/in.


Was für die Tischler/innen das Holz ist, ist für Schlosser/innen das Metall: In ihrem täglichen Tun verarbeiten sie Metall und fertigen beispielsweise Stahltüren, Gitter, Geländer, Vordächer, Fenster- oder Türrahmen an.


Maurer/innen sind für das Errichten von Bauwerken zuständig, dies umfasst die Konstruktion des Fundaments, das Aufstellen der Mauern und Wände und das Bauen der Treppen. Im Anschluss an die Errichtung des Rohbaus folgt das Verputzen. Mit ähnlichen Materialien arbeiten auch Fliesenleger/innen. Wie die Bezeichnung schon sagt, verlegen sie Fliesen und Platten, stellen Mosaike zusammen und verkleiden Wände, Böden und Fassaden.


Viele Handwerksberufe gestalten unseren täglichen Lebensraum, so auch der Beruf der Gärtner/innen. Sie sind für das Säen, Pflanzen, Bewässern und Düngen von Pflanzen verantwortlich, bekämpfen Schädlinge und pflegen den Boden. Viele Gärtnereien haben einen bestimmten Schwerpunkt und konzentrieren sich so beispielsweise auf die Produktion von Zimmerpflanzen, Balkonpflanzen, Freilandpflanzen, Gemüsepflanzen, Bäumen und Stauden, Blumen und Zierpflanzen.


Bäcker/innen stellen Backwaren her: Sie kümmern sich um die Herstellung des Teiges, formen den Teig entweder händisch oder maschinell und backen die Lebensmittel.

Ausbildungsweg

All die oben angeführten Berufe werden in den Landesberufsschulen ausgebildet. Man kann sie im Rahmen einer Lehre erlernen, die meist vier Jahre dauert und neben der Ausbildung im Betrieb auch einen Tag pro Woche in der Berufsschule beinhaltet. Alternativ gibt es die Möglichkeit (nicht für Hydrauliker/in, Mechaniker/in, Fliesenleger/in) des Besuchs einer Berufsfachschule, die folgendermaßen strukturiert ist: 1. Jahr: Berufsgrundstufe 2. und 3. Jahr: Berufsfachschule mit Abschluss
evtl. 4. Jahr: Spezialisierungsjahr evtl. 5. Jahr: Vorbereitungsjahr für die Berufsmatura Die Lehre für den Gärtnerberuf dauert drei Jahre. Man kann jedoch auch das Biennium für Gartenbau und Floristik an der Fachschule Laimburg abschließen und anschließend eine zweijährige Lehre in einem Gärtnereibetrieb mit Blockunterricht absolvieren.

Berufsaussichten und Aufstiegsmöglichkeiten

Die Berufsaussichten und Aufstiegsmöglichkeiten in der Handwerksbranche sind grundsätzlich sehr gut, da der Fachkräftemangel in vielen Bereichen dafür sorgt, dass gut ausgebildete Handwerker sehr gefragt sind. Wer eine gute Ausbildung hat und Erfahrung sammelt, wird schnell einen Arbeitsplatz finden.
Der Meistertitel ist eine der wichtigsten Aufstiegsmöglichkeiten im Handwerk. Als Meister kann man nicht nur selbstständig arbeiten, sondern auch Lehrlinge ausbilden und einen eigenen Betrieb gründen. Weiterbildungen öffnen die Tür zu Führungspositionen.
Wie in so vielen anderen Branchen ist es auch hier essentiell mit der Zeit zu gehen und sich fortlaufend weiterzubilden, besonders in den technischen Erneuerungen, denn die Digitalisierung hat auch vor der Handwerksbranche nicht haltgemacht. Von der Nutzung digitaler Planungssoftware über Online-Marketing bis hin zur Fernwartung von Anlagen – die digitale Transformation eröffnet neue Tätigkeitsfelder. Wer sich in diesen Bereichen fort- und weiterbildet, kann sich in zukunftsträchtigen Berufsfeldern etablieren.

Hier findest du alle offenen Stellen im Berufsfeld Handwerk und Produktion.

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