Karriere Südtirol
06.03.2024
Inhaltsverzeichnis
Arbeitsverträge verstehen1️⃣ Was ist ein Arbeitsvertrag und welche Arten gibt es?2️⃣ Was steht in den verschiedenen Arten von Arbeitsverträgen? Der unbefristete Arbeitsvertrag Der befristete ArbeitsvertragDer Teilzeit-VertragDas Lehrverhältnis/der Lehrvertrag Sommerarbeitsvertrag für SchülerDas Ausbildungs- und Orientierungspraktikum Der Co.co.co-VertragDie Arbeit auf AbrufVertrag für die gelegentliche Mitarbeit3️⃣ Darauf solltest du beim Unterschreiben achtenKarriere Südtirol
06.03.2024
Du stehst kurz davor, einen Vertrag für deine neue Arbeit, deine Lehrstelle, dein Praktikum oder deinen Sommerjob zu unterzeichnen? Dann solltest du dir diesen Blogbeitrag unbedingt genauer ansehen, bevor du deinen neuen Arbeitsvertrag unterzeichnest. Hier erfährst du, welche Arten von Arbeitsverträgen es gibt, was unbedingt in deinem Vertrag stehen sollte und worauf du beim Unterschreiben achten solltest.
⚠️Der Großteil der Arbeitsverträge beruht auf Kollektivverträgen. Das sind national gültige Vereinbarungen, die Gewerkschaften stellvertretend für alle Arbeitnehmer/innen einer Branche mit dem jeweiligen Arbeitgeber/innen-Verband aushandeln.
⚠️ Beim unbefristeten Vertrag gibt es eine Probezeit, die im Kollektivvertrag geregelt ist. Die Abwesenheitstage (Krankheit und Ferien) zählen NICHT als Probezeit.
⚠️ Ein befristeter Vertrag hat eine Höchstdauer 24 Monaten. In dieser Zeit kann der Vertrag bis zu 4-mal verlängert werden. Die 24 Monate dürfen nur 1-mal überschritten werden, und zwar mit einer maximalen Vertragsdauer von 12 Monaten.
⚠️ Sollte es im Kollektivvertrag so vorgesehen sein, können in diesem Arbeitsvertrag auch Klauseln zur zeitlichen Abänderung des Teilzeitvertrages vorgesehen sein. Ist dies im Kollektivvertrag nicht enthalten, kann das Unternehmen die Arbeitszeit bis zu 25% der ursprünglich vereinbarten wöchentlichen Arbeitszeit erhöhen mit Bezahlung eines Zuschlages von 15%.
⚠️ Jugendliche unter 18 Jahren unterstehen dem Jugendschutz. Dieser regelt genau, welche Anzahl von Arbeitsstunden Jugendliche von 15 bis 18 Jahre leisten dürfen, welchen Urlaubsanspruch sie haben und welche Fördermaßnahmen für sie vorgesehen sind. Überstunden sind bei Minderjährigen verboten! Wichtige, weiterführende Informationen dazu findest du im Lehrlingskalender
⚠️ Der Sommerjob sollte in der Regel zum besuchten Schultyp passen. Die Vergütung, die man bei einem Sommerjob erhält, ist geringer als die im jeweiligen Sektor übliche Entlohnung.
⚠️ Auch dieser Vertrag hält die Rechte und Pflichten der Arbeitnehmer/innen und Arbeitgeber/innen fest. Für Arbeitgeber/innen sind eine Aufnahmemeldung sowie eine Verwaltungsmeldung vor Arbeitsantritt verpflichtend
⚠️ Was diese Vertragsart angelangt, so gibt es eine Reihe von Auflagen und Sonderregelungen, die sowohl seitens der Arbeitgeber/innen als auch der Arbeitnehmer/innene erfüllt werden müssen. Ausführliche Informationen diesbezüglich findest du auf dem NISF/INPS Portal NISF/INPS Portal
⚠️Im Arbeitsvertrag festgehaltene Regelungen oder Klauseln, die nicht dem Kollektivvertrag oder den Gesetzen entsprechen, sind NICHT GÜLTIG! Arbeitsverträge dürfen dem Kollektiv- oder Territorialvertrag nicht widersprechen!
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Und so war es auch mit dem Smart Working. „Heimarbeit ist Ausrede für sich´s gemütlich machen. Heimarbeit macht Projektarbeit unmöglich. Heimarbeit ist nicht kontrollierbar und damit Garant für sinkende Produktivität.“ – war die feste Überzeugung der Mehrheit. Zur Überraschung Vieler hat es unerwartet gut funktioniert. Was wäre es schade, diese neugewonnene Flexibilität, in der langsam wiederkehrenden alten Normalität, ganz aufzugeben, zu verlieren, gar wieder zu verbieten. Ein Aufruf Smart Working zur neuen Normalität zu machen. Und wenn nicht zur Normalität dann doch zumindest zu einer wirklichen Alternative. Wir sind keine Idealisten. Uns ist durchaus bewusst, dass Smart Working nicht für alles und jeden das Richtige ist. Nicht jede Stelle ermöglicht es, nicht jeder Mitarbeiter möchte es und doch geht und gelingt es sehr viel häufiger als wir zu glauben wagten. Was genau verstehen wir den eigentlich unter diesem viel zitierten Begriff Smart Working? Smart Working ist ein neues Arbeitsmodell, das die modernen Technologieren nutzt, um die Arbeit orts- und zeitungebundener zu machen, mit dem Ziel sowohl die Leistung als auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu verbessern.Smart Working ist sozusagen der große Bruder der Telearbeit. Wobei schon die Telearbeit den Arbeitsplatz vom Büro nach Hause verlegt hat, schafft es Smart Working ihn an nahezu jeden beliebigen Ort zu verlegen. War und ist es in der Krisenzeit wohl meist das Wohnzimmer, die Küche oder im besten Falle der schöne schattige Platz im Garten, so kann es morgen auch der Wartebereich am Flughafen sein oder das ruhige Kaffee an der Ecke sein. Die Vorteile Smart Working erlaubt mehr Autonomie und Freiheit und erleichtert vielfach die Balance zwischen Beruflichem und Privatem. Es spart Zeit und oft auch Geld, für Anreise und Versorgung – ab und an gar einen physischen Arbeitsplatz. Es ermöglicht Mitarbeitern dann zu arbeiten, wenn sie am produktivsten sind oder sie die Muse finden innovativ und kreativ zu sein. Es steigert die Produktivität. Nein! Spätestens hier, gehen bei einigen wahrscheinlich die Alarmglocken los. Produktivität = ein Meschen auf einem Stuhl im Büro. Ein Credo, dass sich jahrzehntelang so in unsere Köpfe gebrannt hat, dass es sich nur allzu schwer wieder rauslöschen lässt. Dabei wissen wir alle wie ablenkend und störend der übliche Bürorummel oft sein kann, die laute Stimme des Kollegen oder die vielen Zwischenfragen, die sich häufig innerhalb kürzester Zeit von selbst erledigen, wenn grad keiner da ist dem man sie an den Kopf werfen kann.Viele Unternehmer sehen sich vor allem gezwungen Smart Working anzubieten, um auf dem oft heiß umkämpften Arbeitsmarkt als attraktiver Arbeitgeber gesehen zu werden. Viele haben aber auch die Vorteile für sich erkannt. 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Damit einher geht die Sicherstellung des Datenschutzes und die Abklärung der arbeitsrechtlichen- und arbeitssicherheitstechnischen Details – dafür reicht eine zusätzliche Vereinbarung zwischen Unternehmen und Mitarbeiter, die jeder Arbeitsrechtsberater schnell und einfach für sie aufsetzen kann. Klar definierte und gut messbare Ziele scheinen beim Smart Working noch wichtiger. Das Wort scheinen ist ganz bewusst gewählt, denn jeder Manager, der glaubt er hätte mehr Kontrolle über die effektive Leistung seiner Mitarbeiter nur weil sie vor ihm sitzen, belügt sich selbst. Und doch bedarf das Führen auf Distanz spezieller Leaderhip Fähigkeiten und Aufmerksamkeit. Eine, die wohl grundlegendste aller grundlegenden Voraussetzung für Smart Working fehlt noch – das VERTRAUEN. Dabei stellt sich die Frage, ist gute Zusammenarbeit ohne Vertrauen überhaupt möglich?