Jobsuche nach der Mutterschaft

Karriere Südtirol
25.03.2024

Jobsuche nach der Mutterschaft

Dein Baby ist da und du genießt die erste Zeit mit dem/r Kleinen in vollen Zügen. Das ist auch gut so, denn Mutterschaft und Elternzeit vergehen wie im Flug. Möglicherweise heißt es für dich schon bald: Zurück in die Arbeitswelt. Hast du dir schon vor der Geburt deines Kindes überlegt, ob und in welcher Form du wieder ins Berufsleben einsteigen möchtest? Nein? Dann ist jetzt genau der geeignete Moment dafür. Dieser Blogartikel soll dir dabei helfen, deine Jobsuche richtig zu planen und deinen Wiedereinstieg nach der Babypause gut gerüstet und entspannt in Angriff zu nehmen.

1️⃣Rückkehr oder Jobwechsel während/nach der Elternzeit?

Lohnabhängige Mitarbeiter/innen unterstehen bis zum 3. Lebensjahr ihres Kindes einem Kündigungsschutz. Es kann aber sein, dass du selbst Arbeitgeber/in oder Beruf wechseln und daher während oder nach deiner Elternzeit freiwillig kündigen möchtest. Informiere dich daher, welche Kündigungsfristen in deinem Fall gelten und welche Kündigungsmodalität vorgesehen ist. Eine genaue Anleitung dazu findest du in unserem Ratgeber „Die richtige Kündigung“.

Du möchtest nach dem Mutterschutz arbeiten und an deinen alten Arbeitsplatz zurückkehren? Dann suche frühzeitig das Gespräch zu deinen Vorgesetzten, um die Details deiner Rückkehr (Aufgabenbereich, Stundenplan, Arbeitsbeginn etc.) zu besprechen.

2️⃣Tipps für den Wiedereinstieg ins Berufsleben

Folgendes solltest du vor dem Ende deiner Babypause bedenken, wenn du in deinen alten Job einsteigst oder einen neuen beruflichen Weg einschlägst:

  • ✅Rechne mit allerhand Kommentaren aus deinem Umfeld. Da gibt es unter Umständen Leute, die deinen Berufseinstieg nach der Elternzeit mit Sorge und negativen Aussagen kommentieren werden. Solche, die dir als Mama ein schlechtes Gewissen einreden möchten und wiederum andere, die dich mit gut gemeinten Tipps überhäufen. Lass dich davon nicht verunsichern: Du bist die, die entscheidet. Du weißt, wie du dir deine Rückkehr vorstellst
  • ✅Nutze die Babypause, um vielleicht den einen oder anderen Fortbildungskurs zu machen. Welches Thema könnte in deinem alten oder einem neuen Job relevant sein? Welche Fähigkeiten möchtest du dir aneignen oder vertiefen? Auch schon ein- bis zweitägige (Online)Kurse, können dich hier weiterbringen
  • ✅Erstelle dir Punkt für Punkt einen Plan: Wie willst du die Jobsuche angehen? Was brauchst du für deine Jobsuche? Sind deine Bewerbungsunterlagen aktualisiert und vollständig (siehe unten)? Hast du schon eine Ahnung, bei wem du dich bewerben möchtest? Wie sollte die Stelle beschaffen sein (Tätigkeit, Arbeitszeiten, Nähe zum Wohnort/Erreichbarkeit, Betriebs-Kita etc.)? Plane früh genug einen Gesprächstermin mit deinem/r früheren oder potenziellen, neuen Arbeitgeber/in ein, um über deinen Wiedereinstieg zu sprechen
  • ✅Pimp your CV: Aktualisiere deine Bewerbungsunterlagen. Das ist bei einem Wiedereinstieg ins Berufsleben nach sehr langer Pause um so wichtiger! Mache ein Skill-Update: Was sind die Skills, die du während deiner Mutterschaft oder Elternzeit dazugewonnen hast und wie profitiert ein neuer/eine neue Arbeitgeber/in von genau diesen Skills? Bereite dich auf das jeweilige Bewerbungsgespräch vor.

Mütter, die nach der Babypause wieder ins Berufsleben einsteigen, bringen eine Reihe von Softskills mit, die auch wir als Rothoblaas sehr zu schätzen wissen. Dazu gehört beispielsweise die Fähigkeit, Zeit und Ressourcen optimal zu managen und Prioritäten zu setzen. Dadurch arbeiten sie effizient und sehr strukturiert. Außerdem verfügen Mütter über ein hohes Maß an kommunikativem Feingefühl und Empathie, was sich positiv auf die Arbeit im Team und mit Kunden und Kundinnen auswirkt. Mütter sind es gewohnt, auch ganz spontan alternative Lösungsansätze finden und anwenden zu müssen, wenn mal etwas nicht nach Plan läuft. Es sind genau diese Skills, die bei modernen Unternehmen heutzutage großen Anklang finden.

Manuela Carli

People Development Specialist bei Rotho Blaas srl.

  • ✅Jobportal: Nutze unser Karriere-Südtirol-Jobportal! Wir sind gut vernetzt und führen eine breite, Branchen-übergreifende Auswahl an Stellenangeboten und zwar südtirolweit.
Mütter auf der Jobsuche sollten sich überlegen, welcher Tätigkeit sie nachgehen möchten und können. Dabei ist es wichtig, genau abzuwägen, welche Stundenanzahl täglich möglich ist und welches Gehalt die jeweilige berufstätige Mutter beziehen möchte, damit eine Rückkehr in den Beruf auch angesichts der Betreuungskosten des Kindes Sinn macht. Außerdem sollten Mütter offen mit potenziellen Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen über flexible Arbeitszeiten oder eine Homeoffice-Möglichkeit sprechen. Insbesondere bei Notfällen, wie Krankheit des Kindes (in den ersten Lebensjahren häufiger!), können alternative Arbeitszeitmodelle von Vorteil sein. Wer sich zusätzlich einen Plan B für die Kinderbetreuung zurechtlegt (z.B.: Oma und Opa), kann dem Wiedereinstieg ins Arbeitsleben viel entspannter entgegensehen.

Oliver Moser

Head of Department People & Culture Development bei Ivoclar Vivadent Manufacturing GmbH/srl

  • ✅Kinderbetreuung frühzeitig organisieren: In manchen größeren Ortschaften und städtischen Gebieten sind freie Kita-Plätze nicht selbstverständlich. Mache dich also rechtzeitig auf die Suche nach einer Kita, Tagesmutter oder Betreuungsalternativen. Möglicherweise arbeitest du in einem Unternehmen mit betriebsinterner Kita. Es gibt auch betriebsnahe Einrichtungen mit reservierten Plätzen für Mitarbeiter/innen sowie Betriebskindertagesstätten, die einige Plätze auch für Kinder freihalten, deren Eltern nicht im Unternehmen arbeiten. Informiere dich rechtzeitig darüber. Wichtige Infos rund ums Thema Kinderbetreuung findest du auch hier.

3️⃣Wunscharbeitszeiten nach der Elternzeit?

Diese Arbeitszeitmodelle können besonders für Mütter interessant sein:

  • Vertikale Teilzeit: Arbeit an zwei oder mehreren ganzen Tagen, mit einzelnen freien Tagen innerhalb einer Arbeitswoche
  • Horizontale Teilzeit: Arbeitszeit wird über die gesamte Woche in Stundenblöcken organisiert, die jeweils vormittags oder nachmittags geleistet werden
  • Gemischte Teilzeit: Das ist eine Kombination aus vertikaler und horizontaler Teilzeit, bei der z.B. 1-mal ganztägig und an den anderen Tagen halbtägig gearbeitet wird
  • Home-Office: Dieses Modell ist in bestimmten Branchen und Arbeitsbereichen sowohl für Vollzeit- als auch Teilzeitkräfte möglich. Eine vereinbarte Stundenanzahl darf von zu Hause aus geleistet werden
  • Tele-Arbeit: Das ist Arbeit, die ausschließlich von zu Hause aus geleistet wird (Teil- und Vollzeit) – auch das kann für Mütter interessant sein
  • 4-Tage-Woche: An vier Tagen in der Woche wird in Vollzeit gearbeitet, drei Tage (z.B.: Freitag, Samstag, Sonntag) sind dann frei. Je nach Arbeitgeber/in bei vollem oder reduziertem Gehalt
  • Kombi-Lösung: Wusstest du, dass du die Elternzeit nicht in einem Stück genießen musst, sondern sie auch mit Arbeitszeit kombinieren kannst? Vielleicht wäre auch diese Lösung für dich als Mama interessant.

Nicht in jeder Branche bzw. jedem Bereich sind die hier angeführten Arbeitszeitmodelle umsetzbar. Wir raten dir daher, frühzeitig mit deinen Vorgesetzten zu sprechen und auch kompromissbereit zu bleiben. Du bist dir nicht sicher, welche Möglichkeiten es für dich da draußen auf dem Arbeitsmarkt gibt und möchtest dich bei deiner Jobsuche effizient begleiten lassen? Dann wende dich an unsere kostenlose Talentberatung. Wir wissen, wie wertvoll auch Mamas im Job sind!

Wir wünschen dir viel Erfolg!

 

Dieser Blogartikel ist kein Ratgeber für Rechtsfragen und kann keine Rechtsberatung ersetzen. Wende dich bei arbeits- und steuerrechtlichen Fragen oder bei Sachverhalten rund ums Thema Finanzen daher immer an Steuer- und Rechtsexperten. Karriere Südtirol übernimmt keine Haftung für getätigte oder unterlassene Aktionen und Entscheidungen, welche auf Basis dieses Blogartikels unternommen werden

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