Tobias Vieider
29.05.2025
Inhaltsverzeichnis
Was Fruitservice wirklich machtStruktur mit WeitblickViele Sprachen, eine UnternehmenskulturWo Südtirol auf Amerika trifftGlobal denken, lokal handelnTobias Vieider
29.05.2025
Ein Online-Interview an einem Dienstagmorgen: Bianca Prähler, HR-Managerin bei Fruitservice, erscheint mit einem Lächeln auf dem Bildschirm – klar im Ausdruck und mit spürbarer Begeisterung für Fruitservice. Sie ist schon seit vielen Jahren dabei und kennt das Unternehmen in- und auswendig. „Ich habe im Anschluss gleich den nächsten Termin, aber das schaffen wir bestimmt“, sagt sie – und genau dieses Tempo scheint das Unternehmen zu definieren.
Was 1985 in Bozen begann, ist heute zu einem global agierenden Lebensmittelhändler mit weit verzweigten Netzwerk herangewachsen. Zum 40-jährigen Bestehen gewährt uns Fruitservice exklusive Einblicke in eine Arbeitswelt, die täglich Grenzen überwindet – geografisch, sprachlich und kulturell.
Wer bei Fruitservice nur an Obst denkt, liegt weit daneben. Das Unternehmen handelt längst mit einem breiten Sortiment: Dazu zählt Gemüse, Wein, Spirituosen und Fast Moving Consumer Goods (FMCG) – wie zum Beispiel Pasta, Sugo, Olivenöl, Molkereiprodukte und sogar Babywindeln oder Toilettenpapier. Geliefert wird weltweit an den Lebensmitteleinzelhandel.
Allein in Bozen beschäftigt Fruitservice rund 200 Mitarbeitende. Hinzu kommen Teams in München, Verona, Polen, den Niederlanden und den USA – allesamt Teil der OGL-Group.
Das Besondere: Trotz der Internationalität ist die Struktur mit flachen Hierarchien und schnellen Entscheidungswegen bewusst schlank gehalten. Die Struktur ist klar, aber flexibel. Produktgruppen wie Obst & Gemüse, Wein & Spirituosen, FMCG und Qualitätssicherung bilden das Herz des Unternehmens. Unterstützt werden diese durch zentrale Supportbereiche wie HR und IT. Der Fokus aller liegt auf direkter Kommunikation und Eigenverantwortung.
Die Arbeit bei Fruitservice kennt keine Landesgrenzen. „Unsere Mitarbeitenden im Einkauf stehen täglich mit Produzenten weltweit in Kontakt“, erklärt Bianca Prähler, HR-Managerin bei Fruitservice. Das Tagesgeschäft bei Fruitservice sei nicht planbar wie ein Stundenplan – und genau das mache es spannend. Preise ändern sich, Mengen müssen neu verhandelt, Ware umdisponiert und kontrolliert werden. Wer hier arbeitet, müsse mitdenken, mitziehen – aber auch gestalten wollen. „Die Konsumentenerwartung ist heute so, dass beinahe sämtliche Produkte nahezu ganzjährig verfügbar sein sollten – auch im Lebensmittelbereich. Unser Anspruch liegt darin, möglichst nachhaltig zu agieren, sowohl ökologisch als auch ökonomisch. Wir versuchen, die Ware primär aus Europa zu beziehen. Wenn das nicht möglich ist, greifen wir auf Übersee zurück – immer mit Blick auf Qualität, Transportwege und Nachhaltigkeit“, so Bianca Prähler.
In den Gängen des Standortes in Bozen mischen sich Stimmen aus der ganzen Welt – mal Italienisch, mal Albanisch, oft Englisch. Die Erstsprache ist zwar Deutsch, doch mit 13 Nationen unter einem Dach (Stand Frühling 2025) ist Mehrsprachigkeit hier keine Ausnahme, sondern Alltag. Wenn standortübergreifende Teams zusammenarbeiten oder mit Partnern weltweit kommuniziert wird, ist Englisch der gemeinsame Nenner.
„Der Altersdurchschnitt von Fruitservice-Mitarbeitenden liegt bei jungen 33 Jahren“, erzählt Bianca Prähler. Viele kommen direkt nach der Matura, andere als Quereinsteiger:innen oder Studienabgänger:innen. „Was zählt, ist die Bereitschaft zu lernen“, so die HR-Managerin. Dafür sorgt unter anderem die Fruitservice Academy, ein internes Weiterbildungsprogramm, das sowohl beim Onboarding als auch bei der Mitarbeiter- und Führungskräfteentwicklung zentrale Rollen spielt.
Fruitservice USA unterstreicht die weitreichende internationale Präsenz des Unternehmens. Ein Highlight für einige Mitarbeitende: Ein zeitlich befristeter Aufenthalt in Philadelphia. Die Teilnahme erfolgt über eine interne Ausschreibung und einen Bewerbungsprozess, bei dem Kandidatinnen und Kandidaten nach verschiedenen Kriterien ausgewählt werden.
Geschäftsreisen gehören bei Fruitservice auch abseits dieses Programms zum Arbeitsalltag – etwa, um Lieferanten persönlich kennenzulernen. Mitarbeitende sind je nach Anlass öfters international unterwegs, um sich vor Ort ein Bild der Produktions- und Lieferbedingungen zu machen. „Für solche Reisen braucht es natürlich ein gewisses Grundwissen und etwas Erfahrung. Neue Kolleg:innen werden daher von erfahrenen Mitarbeitenden begleitet“, erklärt Bianca Prähler. „Die Geschäftsreisen sind eine wertvolle Form des Learning by Doing. Wer selbst gesehen hat, wo und wie die Lebensmittel und Güter produziert werden, versteht die Lieferkette und Preisbildung deutlich besser.“
Und wohin geht die Reise? „Natürlich gibt es Herausforderungen“, sagt Bianca Prähler, „Ich bin der Meinung, dass Standorte in unterschiedlichen Ländern für international tätige Unternehmen immer wichtiger werden. Wir müssen global denken“. Die enge Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, und den weltweiten Standorten ist bei Fruitservice gelebter Alltag – was zähl ist die reibungslose Zusammenarbeit über Grenzen hinweg. Die Internationalität ist längst in fast jeder Abteilung spürbar: lokal verwurzelt, global vernetzt.
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