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Der Gehaltsreport von Karriere Südtirol: Bildung, Gesundheit und Soziales

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Seit mehreren Jahren sammelt Karriere Südtirol die Durchschnittsgehälter von insgesamt 99 Jobs in Südtirol. Sie basieren auf Erfahrungswerten und Kundenfeedback und wurden nun im Gehaltsreport von Karriere Südtirol veröffentlicht. Zusammengefasst wurden die Jobs in 19 Berufsgruppen, eine davon ist Bildung, Gesundheit und Soziales. Die Jobs in dieser Branche sind von zentraler Bedeutung für das Wohlbefinden der Gesellschaft und nehmen in vielerlei Hinsicht einen positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen. In diesem Artikel wird ein tieferer Einblick in Ausbildungsweg, gefragten Fähigkeiten, Berufsaussichten, Aufstiegsmöglichkeiten und natürlich das Durchschnittsgehalt gewährt, das Berufseinsteiger/innen und Quereinsteiger/innen als Orientierung dienen kann.

Tabelle mit den durchschnittlichen Gehältern in diesem Berufsfeld in Südtirol

Die durchschnittlichen Gehälter in Südtirol reichen in der Branche Bildung, Gesundheit und Soziales von ca. 1.600€ netto (Einstiegsgehalt Physiotherapeut/in) bis 8.500€ netto (als Facharzt/in). Die Gehälter im öffentlichen Dienstleistungsbereich variieren von Person zu Person, da sich verschiedene Zuschüsse, die Zweisprachigkeitszulage oder aber auch das Dienstalter positiv auf das Gehalt auswirken. Außerdem gibt es im Gesundheits- und Pflegebereich eine Gefahrenzulage und Zulagen für Nachtschichten.

Beruf Einstieg netto Einstieg brutto Entwicklung netto Entwicklung brutto
Facharzt/-ärztin 2.500-4.000 3.900-6.800 4.100-8.500 6.900-15.000
Lehrpersonal 1.700-1.900 2.400-2.700 2.000-2.500 2.800-3.900
Pädagogische Fachkraft 1.700-1.900 2.400-2.700 2.000-2.300 2.800-3.500
Pflegeberufe 1.600-1.800 2.100-2.500 2.000-2.300 2.600-3.500
Apotheker/in 1.700-1.900 2.400-2.600 2.000-2.500 2.700-3.900
Kinderkrankenschwester / Hebamme* 1.700-1.900 2.400-2.600 2.000-2.500 2.700-3.900
Physiotherapeut/in 1.600-1.800 2.100-2.500 1.900-2.300 2.600-3.500

*Kinderkrankenschwester: Der Verdienst ist von vielen Variablen abhängig, sehr typisch in diesem Fachbereich ist die Schichtarbeit (Anzahl der Nächte) und die Gefahrenzulage. Es gilt hier für alle Anstellungen im öffentlichen Kontext, dass es Zuschüsse gibt, welche die Zweisprachigkeit und das Dienstalter betreffen und sich positiv auf den Verdienst auswirken.

Die entsprechenden Gehaltsangaben basieren auf jahrelanger Erfahrung sowie Kundenfeedback und dienen zur Orientierung für Berufseinsteiger/innen und Berufsumsteiger/innen. Sie wurden nicht statistisch erhoben.

Definition der Berufsgruppe

Zum Berufsfeld Bildung, Gesundheit und Soziales gehört eine weite Bandbreite an Berufen. Alle Personen, die zum Erhalt der allgemeinen Gesundheit beitragen, sich um die Prävention und Behandlung von Krankheiten kümmern, Arzneimittel herstellen, Kinder, Jugendliche und Erwachsene (aus)bilden, im Kinder- und Jugendschutz tätig sind, Aufklärungsarbeit in den verschiedensten Sparten leisten, gehören zu dieser Berufsgruppe.

Einige Jobs in der Branche, die von Karriere Südtirol für den Gehaltsreport ausgewählt wurden

  • Lehrpersonal
  • Pädagogische Fachkräfte
  • Ärzte und Ärztinnen in allen Fachbereichen
  • Pfleger/innen
  • Hebammen und Kinderkrankenpfleger/innen
  • Physiotherapeut/innen
  • Apotheker/innen

Welche Fähigkeiten sind gefragt?

  • Menschenkenntnis, Empathie und Freude an der Arbeit mit anderen Personen
  • Kommunikationstalent und gute Sprachkenntnisse
  • Belastbarkeit und gutes Zeitmanagement
  • Sorgfältiges und präzises Arbeiten
  • Geduld

Was wird gemacht?

Das Berufsfeld Bildung, Gesundheit und Soziales umfasst sehr viele verschiedene Berufe. Alle haben jedoch eines gemein: In jedem dieser Berufe wird anderen Menschen in irgendeiner Art und Weise geholfen. Dies kann sich auf medizinische und gesundheitliche Aspekte beziehen, auf akute Problemsituationen in Familien, bei Kindern oder Jugendlichen und auf die Ausbildung und Erziehung von Menschen, vom Kindes- bis ins Erwachsenenalter. All diese Berufe sind sehr umfangreich und haben eine große Palette an Tätigkeitsbereichen.

4.1 Lehrer/innen, Kindergärtner/innen und pädagogische Fachkräfte

Je nachdem in welcher Schulstufe man im Bildungsbereich tätig ist, variieren die Arbeitsaufgaben und passen sich den Kompetenzen und dem Lernstand der Lernenden an. Der Unterricht muss vor- und nachbereitet werden, Arbeitsblätter und andere Unterrichtsmaterialien werden erstellt und differenziert, Prüfungen und Tests werden vorbereiten und ausgewertet. Es wird eng mit den Familien zusammengearbeitet, weshalb in regelmäßigen Abständen Gespräche mit Eltern durchgeführt werden. Außerdem werden im Kollegium differenzierte Lernpläne für Kinder und Jugendliche mit Lernschwächen oder besonderen Bedürfnissen erstellt. Lehrer/innen, Kindergärtner/innen und pädagogische Fachkräfte begleiten Kinder und Jugendliche in Entwicklungs- und Lernprozessen und stellen so eine wichtige Komponente in ihren frühen Lebensjahren dar.


4.2 Ärzt/innen und Pfleger/innen

Ärzt/innen kümmern sich um gesundheitliche Beschwerden aller Art. Ärztliche Visiten werden durchgeführt und nachbereitet, Krankheiten werden diagnostiziert, behandelt und überwacht. Sie setzen sich auch für die Prävention dieser ein, indem sie Patient/innen beraten, aufklären und Vorsorgeuntersuchungen anbieten. Je nach Fachgebiet werden unterschiedliche Untersuchungen und Behandlungen durchgeführt. Pfleger/innen kümmern sich um die Betreuung und Versorgung von Patient/innen und Pflegebedürftigen. Die Tätigkeitsbereiche sind weitläufig und reichen von Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme, Körperpflege, diversen alltäglichen Aufgaben, bis hin zu medizinischen Maßnahmen wie Blutabnahmen, Infusionen oder Verbandswechsel. Besonders Krankenpfleger/innen assistieren den Ärzt/innen bei und nach medizinischen Eingriffen und leisten den Patient/innen Beistand.


4.3 Physiotherapeut/innen

In der Physiotherapie konzentriert man sich auf die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers. Man arbeitet mit Menschen jeder Altersgruppe, die aufgrund von Krankheiten, Unfällen oder fortschreitendem Alter in ihrer Bewegung eingeschränkt sind. Massagen, Lymphdrainagen oder das Üben bestimmter Bewegungen dienen dazu, die Muskeln zu regenerieren.


4.4 Hebammen und Kinderkrankenpfleger/innen

Hebammen und Geburtshelfer bereiten Frauen auf die Geburt vor und stehen ihnen währenddessen bei. Auch in den Tagen und Wochen nach der Entbindung sind sie die Ansprechpartner/innen für die Mütter und unterstützen sie in der Anfangsphase ihrer neuen Lebensrealität. Kinderkrankenpfleger/innen pflegen und betreuen (schwer)kranke oder sterbende Neugeborene, Kinder und Jugendliche, sowie Kinder und Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Sie arbeiten in allen Bereichen des Gesundheitswesens, wie beispielsweise der Pflege, der Therapie und der Rehabilitation.


4.5 Apotheker/innen

Apotheker/innen sind in der entsprechenden Berufskammer eingetragene Pharmazeut/innen. Sie sind oft die ersten Ansprechpartner/innen, wenn man körperliche Beschwerden aller Art hat. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, die Bevölkerung mit Arzneimitteln zu versorgen und sie darüber zu beraten. Eine weitere Aufgabe ist das Herstellen von Arzneimitteln.

Ausbildungsweg

Um in den meisten Berufen des Gesundheits- und Bildungssektor arbeiten zu können, muss man ein Studium abgeschlossen haben.

Wer in Südtirol als Ärzt/in arbeiten möchte, muss ein sechsjähriges Diplomstudium in Humanmedizin abschließen. Nach dem Abschluss trägt man sich in die Ärzteberufskammer ein, sonst ist es nicht möglich, als Ärzt/in zu praktizieren. Im Anschluss folgt eine Facharztausbildung, die je nach Fachrichtung bis zu fünf Jahre dauern kann.

Einen ähnlichen, allerdings weniger langen Weg, gehen auch Krankenpfleger/innen. Nach der Matura folgt ein dreijähriges Studium und im Anschluss die Eintragung in die Berufskammer. Wer im Bereich der Kinderkrankenpflege arbeiten möchte, kann im Anschluss an das Studium eine Spezialisierung in diesem Bereich absolvieren. In Italien gibt es den Studiengang „Infermieristica pediatrica“, wobei man seinen Tätigkeitsbereich mit diesem Abschluss nur auf dieses spezifische Teilgebiet limitiert. In Südtirol kann das Fach Krankenpflege an der „Claudiana" studiert werden, im restlichen Italien gibt es den ebenso dreijährigen Studiengang Infermieristica.

Auch für Physiotherapeut/innen und Hebammen gilt dieser Ausbildungsweg, natürlich mit ihrem fachspezifischen Abschluss: An der „Claudiana" lauten diese Physiotherapie (Fisioterapia) und Hebammen (Ostetrica).

Pflegehelfer/innen besuchen nach der Mittelschule die vierjährige Berufsfachschule für Pflege und Soziales „Hannah Arendt“. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine einjährige Vollzeitausbildung zu absolvieren. Hierfür muss man mindestens 17 Jahre alt sein. Die Ausbildung kann auch berufsbegleitend absolviert werden (dauert dann zwei Jahre), dafür muss man mindestens 18 Jahre alt sein.

Apotheker/innen absolvieren den fünfjährigen Studiengang Pharmazie (in Italien ciclo unico, in Österreich drei Jahre Bachelor und anschließend zwei Jahre Master). Während des Studiums muss ein sechsmonatiges Praktikum absolviert werden, ansonsten kann man sich nicht in die Berufskammer eintragen lassen.
Die Ausbildung von Lehrer/innen variiert je nach Schulstufe.

Kindergärtner/innen und Grundschullehrer/innen besuchen den fünfjährigen Studiengang für Primarbildung in Brixen. Mittel- und Oberschullehrer studieren in Italien für fünf Jahre das gewählte Fach. Im Anschluss muss ein zweijähriger, berufsbegleitender Ausbildungslehrgang zur Erlangung der Lehrbefähigung absolviert werden. Pädagogische Mitarbeiter/innen werden nach der Matura in einem einjährigen Vollzeitkurs an der Landesfachschule für Sozialberufe „Hannah Arendt“ ausgebildet.

Berufsaussichten und Aufstiegsmöglichkeiten

Die Berufsgruppe Bildung, Gesundheit und Soziales bietet aufgrund ihrer gesellschaftlichen Bedeutung und des steigenden Bedarfs an Fachkräften langfristige Karrieremöglichkeiten und attraktive Aufstiegschancen. Diese Sektoren sind systemrelevant und bieten stabile Arbeitsplätze. Die Nachfrage nach Ärzt/innen und Pflegekräften ist besonders aufgrund der alternden Bevölkerung und der Notwendigkeit einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung sehr groß. Neben der klassischen Tätigkeit als Ärzt/in gibt es ebenso die Möglichkeit, in der Forschung tätig zu werden. Außerdem ist der Weg in die Selbstständigkeit, beispielsweise mit der Eröffnung einer eignen Praxis, eine attraktive Option, sich beruflich weiterzuentwickeln. Lehrer/innen können in der Hierarchie der Bildungseinrichtungen aufsteigen, beispielsweise durch die Übernahme von Führungspositionen. Darüber hinaus können Lehrkräfte ihre Qualifikationen durch Fort- und Weiterbildungen verbessern, zum Beispiel in Bereichen wie Sonderpädagogik und können auch in der Erwachsenenbildung tätig werden.

Hier findest du alle offenen Stellen im Berufsfeld Bildung, Gesundheit und Soziales.

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