Model

Seit 1991 ist Karin als Model in den Modemetropolen dieser Welt zu Hause. In Städten wie London, Tokio und Mailand hat sie sich eine beeindruckende Karriere als international erfolgreiches Model aufgebaut. Im Video erzählt sie von ihrem Beruf als Profimodel, gibt Einblicke in die Fähigkeiten, die ein Model braucht, um in dieser Branche tätig zu sein und verrät, wie viel man als Profimodel bei uns und international verdienen kann.

Der Alltag eines Models besteht aus weit mehr als nur dem Posieren vor der Kamera. Ob bei Fotoshootings, Werbefilmen oder auf dem Laufsteg – Models präsentieren eine Vielzahl von Produkten, darunter Make-up, Schönheitspflege, Schmuck, Kleidung und auch Lebensmittel. Dabei verkörpern sie die Markenbotschaft auf ästhetische und überzeugende Weise, sei es in bewegten Bildern oder auf Fotos. Doch auch abseits des Rampenlichts sind Models aktiv. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit ist der kontinuierliche Aufbau und die Pflege ihres Portfolios. Dafür nehmen sie regelmäßig an professionellen Fotoshootings teil, um aktuelle und aussagekräftige Bilder für ihre Sedcards zu sammeln. Zusätzlich gehört es zu ihren Aufgaben, frühere Kund/innen oder Fotograf/innen zu kontaktieren, um Bildmaterial von abgeschlossenen Projekten zu erhalten. Diese Bilder werden anschließend an die Agenturen weitergeleitet, die das Model online präsentieren und an potenzielle Auftraggeber vermitteln. Auf Basis dieses Portfolios erfolgen erste Vorauswahlen. Kommt ein Model in die engere Auswahl, wird es zu einem Casting eingeladen – entweder vor Ort oder, wenn die Entfernung es nicht anders zulässt, per Videocall. Bei diesem Termin entscheiden Kund/innen, Regisseur/innen oder Fotograf/innen, welches Gesicht sie buchen möchten.

Was Karin an all dem am besten gefällt? „Ganz klar: das Reisen! Man sieht so viele verschiedene, wunderschöne Orte dieser Welt, lernt tolle Menschen kennen und kann dadurch viele Freundschaften knüpfen.“ Karin hat sich ihren Job nicht ausgesucht, erzählt sie: „Der Job hat mich gefunden.“ Bevor Karin 1991 mit dem Modeln begann, war es ihr als Beruf noch nicht wirklich bekannt. Sie wurde von einer Person auf der Straße angesprochen: „Ich dachte: Warum nicht?! Ich probiere es einfach einmal aus.“ Zu Beginn hat ihr der Modelberuf nicht gefallen, erst nach mehreren Anfragen einer Mailänder Agentur, entschloss sie sich dazu, es noch einmal zu probieren. Heute, 33 Jahre später, modelt sie immer noch und liebt ihren Beruf sehr.

Die Karrieremöglichkeiten im Modelbusiness sind fast grenzenlos, wenn auch sehr schwer erreichbar. Karin erzählt, dass es in Südtirol viele Fotoshootings gibt, Werbefilme gedreht und Modeschauen organisiert werden. Allerdings reichen diese Möglichkeiten nicht aus, um hauptberuflich als Model tätig zu sein. „Wenn man als Profimodel arbeiten möchte, muss man auf jeden Fall in eine Großstadt ziehen.“ Neben dem Modeln hat man oft auch die Möglichkeit, im Schauspielbusiness Fuß zu fassen oder irgendwann vielleicht seine eigene Agentur zu eröffnen.

Model zu sein bedeutet weit mehr, als einfach nur gut auszusehen. Für eine erfolgreiche Karriere braucht es einen starken Auftritt, einen individuellen Ausdruck und eine positive Ausstrahlung – nur wenn das Gesamtpaket stimmt, kann man in der Branche bestehen. Zwar ist keine schulische Ausbildung erforderlich, doch ein hohes Maß an Selbstbewusstsein, Offenheit und Charisma sind unerlässlich. Schauspielerisches Talent hilft, sich vor der Kamera vielseitig zu präsentieren und Professionalität sowie Wandlungsfähigkeit sind in jedem Job gefragt. Genauso wichtig ist die Fähigkeit, gut zuzuhören, um Anweisungen von Fotograf/innen, Regisseur/innen oder Kund/innen spontan umsetzen zu können.
Ein dickes Fell gehört ebenfalls dazu, denn Absagen und Kritik gehören zum Alltag – entscheidend ist, sich davon nicht entmutigen zu lassen. Das Modelleben ist geprägt von langen Arbeitstagen, frühem Aufstehen, engem Zeitplan und oft spontanem Einsatz. Wer flexibel ist, sich gut selbst managen kann und organisiert bleibt, hat hier klare Vorteile. Neben der Arbeit vor der Kamera gehören auch Buchhaltung und Social Media zur Selbstvermarktung dazu. Und natürlich spielt auch das äußere Erscheinungsbild eine große Rolle: Viel Schlaf, gesunde Ernährung, regelmäßiger Sport und eine konsequente Beauty-Routine sind ein Muss. Wer darüber hinaus viele Hobbys oder Sportarten beherrscht, erhöht seine Chancen auf besondere Jobs – denn je mehr man kann, desto mehr Möglichkeiten stehen einem offen.

Klischees über den Modelberuf, wie Drogenkonsum, Magersucht oder ein ständiger Konkurrenzkampf halten sich hartnäckig, spiegeln jedoch nur ein verzerrtes Bild der Branche wider. Tatsächlich erfordert das Modelbusiness vor allem eines: harte Arbeit, Disziplin und Durchhaltevermögen. Der Drogenkonsum ist im Modeumfeld nicht höher als in anderen Berufsfeldern – und was das Thema Magersucht betrifft, ist es wichtig zu differenzieren. Mittlerweile gibt es gesetzliche Regelungen, die besagen, dass Models mit einem zu niedrigen BMI nicht mehr gebucht werden dürfen. Zudem ist Magersucht eine ernsthafte Krankheit mit komplexen Ursachen und nicht automatisch eine Folge des Modeldaseins.
Auch der angebliche Konkurrenzkampf unter Models wird oft überschätzt. Karin, selbst seit über 30 Jahren im Geschäft, berichtet, dass man sich unter Kolleg/innen vielmehr gegenseitig unterstützt und sich über die Erfolge anderer freut. Und das gängige Vorurteil „schön, aber dumm“? Für sie völliger Unsinn. Gerade Profimodels müssen intelligent, selbstorganisiert und stressresistent sein, um sich in dieser schnelllebigen Branche behaupten zu können.

Der Verdienst eines Models hängt davon ab, wer der Kunde bzw. die Kundin ist, worin der Job besteht und wie lange die Fotos verwendet werden dürfen. Wie viel man als Model, sowohl hierzulande als auch international, verdienen kann, verrät dir Karin im Video!