Karriere Südtirol
30.11.2023
Sophie ist seit 2019 Lehrerin an einer Grundschule. Grundschullehrer/innen begleiten Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren auf ihrem Entwicklungs- und Lernweg. Dabei vermitteln sie mithilfe verschiedener didaktischer Methoden grundlegende Inhalte und fördern die Entwicklung der Basiskompetenzen der Kinder.
„Die Fortschritte und Entwicklungen der Kinder zu beobachten, gefällt mir an meiner Arbeit am meisten. Sie täglich positiv zu bestärken und ihre Freude zu sehen, wenn sie etwas nach langem Probieren endlich schaffen, ist wunderschön und gibt mir sehr viel zurück. Außerdem gibt es immer neue Herausforderungen, die man gemeinsam mit den Kindern meistert“, erzählt Sophie über ihren Traumberuf.
Dass sie sich eine Zukunft als Lehrerin vorstellen konnte, war Sophie bereits seit ihrer Oberschulzeit bewusst. Bei diversen Praktika, die sie als Schülerin absolvierte, merkte sie, wie sehr ihr die Arbeit mit Kindern gefällt und wie wohl sie sich dabei fühlt. Auch nach all den Jahren ist sie überzeugt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben – denn sie liebt ihren Beruf.
Als Lehrer/in beginnt man seine berufliche Laufbahn auf einer Rangordnungsliste, bis man einen festen Platz an einer Schule wählen kann. Dort absolviert man zunächst ein Berufsbildungsjahr. Nach Abschluss dieses Probejahres erhält man die sogenannte Stammrolle – das heißt, einen unbefristeten Arbeitsplatz. Neben der Tätigkeit als Lehrer/in kann man auch als Tutor/in arbeiten, verschiedene Aufgaben innerhalb der Schule übernehmen oder alternativ an der Universität in Brixen lehren. Dort unterstützt man die Studierenden mit dem gesammelten Know-how und begleitet sie auf ihrem Ausbildungsweg.
Für den Lehrerberuf sind vielfältige Fähigkeiten gefragt. „Man sollte einen guten Zugang zu dem Alter haben, in dem sich die Kinder befinden. Auch Begeisterung für die Unterrichtsfächer ist wichtig, da sie sich auf die Kinder überträgt und sie zum Lernen motiviert“, sagt Sophie. Flexibilität, Geduld und echtes Interesse am Beruf sind essenziell: „Viele Eigenschaften sollte man bereits mitbringen, andere erlernt man während der Berufsausübung.“
Wer an einer Grundschule oder in einem Kindergarten in Südtirol arbeiten möchte, absolviert den Masterstudiengang für Bildungswissenschaften im Primarbereich an der Freien Universität Bozen mit Sitz in Brixen. Es ist auch möglich, mit einem ausländischen Universitätsabschluss zu unterrichten – allerdings müssen in diesem Fall eventuell Prüfungen an der Universität Bozen nachgeholt werden. Mehr Informationen zu diesem Beruf findest du in unserem Gehaltsreport.
Ein häufiges Vorurteil gegenüber dem Lehrerberuf ist, dass man nur halbtags arbeite und jeden Nachmittag frei habe. „Das stimmt nicht. Zu den Stunden, die man mit den Kindern verbringt, kommen noch die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie Sitzungen und Planungen hinzu“, stellt Sophie klar. Insgesamt ergibt sich ein Stundenpensum wie in anderen Berufen, die auf Vollzeitbasis ausgeübt werden.
Wie viel man in Südtirol als Grundschullehrer/in verdient, hängt von den Dienstjahren sowie von verschiedenen Zulagen ab. Auf welchen Betrag man kommen kann, verrät Sophie in unserem Video.