Karriere Südtirol
30.11.2023
Die Destillation ist ein Verfahren mit jahrtausendealten Wurzeln. Bereits 2000 Jahre vor Christus entwickelten frühe Kulturen, etwa in Mesopotamien, Ägypten und China, erste, einfache Formen der Destillation. Diese Verfahren dienten vor allem medizinischen Zwecken sowie der Herstellung von Parfums. Hochprozentige Branntweine wurden vermutlich um das Jahr 1000 nach Christus erstmals im Byzantinischen Reich hergestellt.
Felix ist Destillateur. Er verarbeitet natürliche Rohstoffe wie Obst, Gerstenmalz oder Gin-Mazerat zu Schnaps, Whisky oder Gin. An seinem Beruf gefällt ihm besonders, dass er am Ende sein eigenes Werk in den Händen hält: „Man beginnt mit einem Rohstoff und verarbeitet ihn zu einem eigenen Produkt. Es ist ein schönes Gefühl, zu wissen, dass man es selbst veredelt hat.“
Der Beruf begleitet Felix schon seit seiner Kindheit, denn auch sein Vater ist Destillateur. Mit der Zeit entwickelte Felix selbst eine große Leidenschaft dafür und beschloss, eine Ausbildung zum Destillateur zu absolvieren: „Die Verarbeitung von Rohstoffen zum fertigen Produkt macht richtig viel Spaß. Am Ende ist man immer stolz auf das, was man geschaffen hat.“
Auch die Karrieremöglichkeiten in diesem Beruf sind vielfältig: „In Südtirol gibt es viele Möglichkeiten, in unterschiedlichen Betrieben zu arbeiten, Neues zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Man kann in verschiedenen Bereichen der Produktion tätig sein, sich auf die Produktentwicklung spezialisieren oder auch im Verkauf arbeiten“, erzählt Felix. Da es viele unterschiedliche Aufgaben in einem Destillationsbetrieb gibt, stehen zahlreiche Türen zur Spezialisierung und Weiterentwicklung offen.
Eine Ausbildung zum Destillateur bzw. zur Destillateurin ist dabei von großem Vorteil. Diese wird in Deutschland angeboten, dauert drei Jahre und ist kostenfrei. In Südtirol existiert derzeit keine vergleichbare Ausbildung, doch es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten – etwa in Form von Sensorik- oder Sommelierkursen, die gezielt auf eine Tätigkeit im Bereich der Destillation vorbereiten. „Leidenschaft für Naturprodukte und deren Veredelung, eine gut geschulte Sensorik, also das Interesse, den eigenen Gaumen und Geruchssinn kontinuierlich weiterzuentwickeln, sind grundlegende Voraussetzungen für den Einstieg in diesen Beruf“, erklärt Felix.
Ein häufiges Vorurteil gegenüber dem Beruf des Destillateurs ist jenes, dass man ständig an der Flasche hänge – ähnlich wie beim Sommelier. Dem widerspricht Felix entschieden: „Es reichen wenige Tropfen, um zu verstehen, wie sich das Produkt entwickelt. Ständig größere Mengen zu konsumieren ist keinesfalls notwendig.“
Im Video verrät dir Felix, wie viel man in diesem Beruf in Südtirol verdienen kann!