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Berufseinsteiger und die Altersvorsorge

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Eine ausreichende finanzielle Absicherung im Alter wird immer wichtiger, vor allem aufgrund des demografischen Wandels, der steigenden Lebenserwartung der Menschen und wegen der sich ändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Zwei Drittel der Südtiroler:innen im berufsfähigen Alter haben sich schon mit ihrer finanziellen Absicherung im Alter auseinandergesetzt. Von den Jungen zwischen 20 und 29 Jahren haben sich allerdings nur 14% Gedanken dazu gemacht, vielfach weil sie noch nicht erwerbstätig sind, oder weil das nötige Bewusstsein dafür fehlt. Mit zunehmendem Alter und steigendem Bewusstsein kümmern sich immer mehr Südtiroler um ihre Altersvorsorge. Das geht aus einer Studie des WIFO der Handelskammer hervor.

Wie sichern sich die Südtiroler ab?

Die meisten Bürger:innen über 30 Jahre rechnen damit, für ihr Alter ausreichend finanziell abgesichert zu sein. Zusammen mit der staatlichen Rente spielen die eigene Wohnung (77%), Erspartes und sonstiges Vermögen (72%), z.B. in Form von zusätzlichen Immobilien oder Wertpapieren, die größte Rolle für die Altersabsicherung. Auch die Zusatzvorsorge wird immer häufiger als Standbein genutzt (51%). Auf erwartete Erbschaften möchten sich die wenigsten verlassen (28%).

Wann zahlen Südtiroler in Zusatzrente ein?

Im Jahr 2020 zahlten 27 Prozent aller 20- bis 49-jährigen Südtiroler:innen in einen Zusatzrentenfonds ein. Mit steigendem Alter lässt sich dabei eine deutliche Zunahme der Mitglieder und der Einzahlungsbeiträge feststellen. Die Entscheidung zur Einschreibung hängt von verschiedenen Faktoren ab: So erhöht sich beispielsweise die Bereitschaft selbst privat vorzusorgen, wenn im sozialen Umfeld in einen Zusatzrentenfonds eingezahlt und darüber gesprochen wird. Erfahrungen mit finanziellen Einschränkungen von Familienmitgliedern im Ruhestand fördern ebenfalls derartige Überlegungen.

Dennoch sind einige Bevölkerungsgruppen wie etwa im Haushalt tätige Personen, mitarbeitende Familienmitglieder im Familienbetrieb oder Menschen mit einer unregelmäßigen Erwerbsbiografie nicht in der Lage, eine ausreichende staatliche Rente oder Zusatzrente aufzubauen. Sie sind daher zumeist auf eigene Ersparnisse bzw. Vermögen angewiesen. Frauen sind davon stärker betroffen, da sie häufiger als Männer in Teilzeit arbeiten oder den Haushalt führen.

Was tun gegen Altersarmut?

Um von Altersarmut verschont zu bleiben, sollte sich jede und jeder früh genug Gedanken zur eigenen Altersvorsorge machen und sich über das Erwerbsleben hinweg möglichst verschiedene Standbeine aufbauen, denn die staatliche Rente allein kann unter Umständen nicht ausreichen, um den Lebensstandard aufrecht zu erhalten.

Hier gibt's die ganze Studie zum Download: Die Altersvorsorge der Bevölkerung in Südtirol und im Trentino
 

Urban Perkmann ist Direktor des Amts für Studien im WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen
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