Das perfekte Motivationsschreiben: Aufbau, Formulierungen & Tipps

Karriere Südtirol
25.11.2023

Das perfekte Motivationsschreiben: Aufbau, Formulierungen & Tipps

Egal, ob du dich für ein Studium, ein Praktikum oder einen Job bewirbst: ein Motivationsschreiben zu verfassen kann ganz schön nervenaufreibend sein.
In einer Bewerbung bietet dir ein Motivationsschreiben die Möglichkeit, deiner Bewerbung eine persönliche Note zu geben. Gerade (aber nicht nur) für Berufsanfänger ist der Konkurrenzdruck hoch – daher gilt es, sich von der Masse abzuheben und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Worauf du bei einem Motivationsschreiben achten solltest, welche formellen Vorgaben einzuhalten sind, wo die Unterschiede zum Bewerbungsschreiben liegen und welche konkreten Beispiele es gibt erfährst du hier!

Was ist ein Motivationsschreiben?

Das Motivationsschreiben ist eine in der Regel freiwillige Ergänzung deiner Bewerbung, im Anschluss an das Bewerbungsschreiben und den tabellarischen Lebenslauf.
Es kann über den Umfang der üblichen Bewerbungsunterlagen hinaus deine individuellen Stärken und Fähigkeiten betonen. Die sogenannte „dritte Seite“ deiner Bewerbung erlaubt dir, den potenziellen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass du der perfekte Kandidat für die Position bist.

Während das formell gehaltene Bewerbungsschreiben vor allem deine akademische Ausbildung und fachliche Eignung für eine Stelle beschreibt, kann das Motivationsschreiben dein Interesse am Unternehmen, deine beruflichen Ziele und deine persönlichen Stärken in den Fokus stellen. Damit gibt es dir die Möglichkeit, bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten abseits der Fachkompetenzen zu erwähnen.

Wann ist ein Motivationsschreiben sinnvoll?

Nicht alle Arbeitgeber verlangen oder erwarten ein Motivationsschreiben. Je nach Branche sind die Anforderungen an eine Bewerbung ganz unterschiedlich. Neben den fachlichen Qualifikationen („hard skills“) werden oft sogenannte „soft skills“ wie Teamfähigkeit, Flexibilität, Sozialkompetenz und Kritikfähigkeit gefordert. Je mehr „soft skills“ dein Wunschberuf verlangt, desto sinnvoller ist ein Motivationsschreiben, in dem du deine persönlichen Schlüsselkompetenzen näher erläutern kannst. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Jobs in der Kreativbranche
  • Jobs mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten (Überstunden oder Nachtarbeit)
  • Jobs mit großen Teams
  • Jobs mit großem Konkurrenzdruck
  • Jobs mit Sozialverantwortung

Ganz gleich, für welche Stelle du dich bewirbst – du willst von dir überzeugen. Wenn du deinen Mitbewerbern also einen Schritt voraus sein willst, solltest du die „dritte Seite“ nicht weglassen. Doch wie strukturiert man ein Motivationsschreiben?

Aufbau und Layout

Grundsätzlich darf in das Motivationsschreiben alles, was nicht bereits im Bewerbungsschreiben oder im Lebenslauf erwähnt wurde und was deine individuelle Eignung und Motivation für eine Stelle beschreibt. Bei der Gestaltung des Schreibens gibt es an sich keine formalen Regeln. Deine Herangehensweise bezüglich Text und Layout kann jedoch direkt für einen positiven ersten Eindruck sorgen.

Hier findest du eine kleine Checkliste mit allen wichtigen Punkten zum Thema Aufbau und Layout:

  1. Im Briefkopf solltest du auf der linken Seite deinen Namen, Adresse, E-Mail und Telefonnummer angeben, auf der rechten Seite Datum und Ort
  2. Wähle eine passende und aussagekräftige Überschrift – Ziel ist, beim Empfänger für Neugier und Interesse zu sorgen
  3. Verwende in all deinen Bewerbungsunterlagen stets die gleiche Schriftart und -größe
  4. Adressiere immer den Personalverantwortlichen direkt – keine Standardfloskeln wie „Sehr geehrte Damen und Herren“
  5. Beschränke dich auf eine DIN A4-Seite – in der Kürze liegt die Würze!
  6. Teile deinen Text in mehrere Abschnitte mit Unterüberschriften auf – das hilft bei der Lesbarkeit und strukturiert deinen Text
  7. Unterschreibe das Motivationsschreiben per Hand mit einem permanenten Stift (Kugelschreiber oder Füller, kein Bleistift oder Farbstift)

Inhalt

Optisch ähnelt das Motivationsschreiben dem Bewerbungsschreiben, inhaltlich kannst du in Ersterem allerdings stärker auf deine persönlichen Beweggründe und Ziele eingehen. Bevor du also mit dem Schreiben beginnst, beantworte dir selbst ein paar Leitfragen:

  • Warum will ich in genau diesem Unternehmen arbeiten?
  • Was reizt mich an der Stelle/an den Aufgaben der Position?
  • Inwiefern kann ich zum Erfolg des Unternehmens beitragen?
  • Was kann ich, das andere Bewerber nicht können? Wo liegen meine Stärken?
  • Welche bisherigen beruflichen und privaten Erfahrungen tragen zu meiner Eignung für den Job bei?

Diese Fragen können dir dabei helfen, deinen Text inhaltlich zu strukturieren. Beziehe deine Antworten dabei immer auf die konkrete Stelle und das inserierende Unternehmen. Eine kurze Web-Recherche zu den Werten und Zielen deines potenziellen neuen Arbeitgebers ist hier sinnvoll: Sprichst du in deinem Text diese Werte und Ziele an, zeigst du dem Unternehmen dein Interesse und Engagement.

Vermeide Standardphrasen, die zu jeder Stelle passen könnten, und gestalte deinen Text stattdessen kreativ und authentisch. Auch aufweichende Formulierungen wie „könnte“, „würde“, „hätte“ solltest du aus deinem Text streichen: schreibe nicht „Ich würde mich freuen…“, sondern „Ich freue mich…“. Dadurch gewinnt dein Schreiben an Selbstbewusstsein und Charakter.

Um den Arbeitgeber von deinen eigenen Stärken und Fähigkeiten zu überzeugen, sollest du diese mit entsprechenden Beispielen belegen: Schreibe nicht nur von deiner hohen Teamfähigkeit, sondern belege sie direkt mit einem konkreten Beispiel: „2023 konnte ich bereits in Firma X in einem großen Team, bestehend aus etwa 20 Mitarbeitern, an Projekt XYZ arbeiten“.
Auch, wenn du viel zu sagen hast – stelle sicher, dass sich das Motivationsschreiben auf etwa eine Seite beschränkt. Sollte sich deine Bewerbung durchsetzen, kannst du im Anschluss bei deinem persönlichen Gespräch nochmals auf die Punkte eingehen, die dir besonders wichtig sind.

Hier findest du eine Checkliste mit allen wichtigen Punkten, die du in dem Hauptteil deines Motivationsschreibens ansprechen solltest:

  1. Hard Skills (Fachkompetenzen)
  2. Soft Skills (Persönliche Kompetenzen)
  3. Deine Identifikation mit dem Unternehmen
  4. Bisherige Berufserfahrungen
  5. Berufliche und private Ziele
  6. Sozialengagement
  7. Sonstige Alleinstellungsmerkmale
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